Hermann Strömer (74) aus dem Kursana Domizil Aurich präsentiert einen selbst gebastelten Anhänger in Knotentechnik, der in der Weihnachtszeit zum Renner wurde. ©Kursana

 
01.10.2020

Kunstvolle Knoten

Bewohner Hermann Strömer (74) aus dem Kursana Domizil Aurich hält Geist und Motorik mit dem Basteln von aufwendigen Anhängern fit.

Wenn Hermann Strömer ins Grübeln kommt, dann greift er zu seinen bunten Nylonfäden und legt mit dem kunstvollen Verknoten der Bänder los. „Das ist eine fummelige Arbeit und funktioniert nur, wenn ich mit absoluter Konzentration bei der Sache bin“, erzählt der 74-jährige Bewohner des Kursana Domizils Aurich. „Nach einer halben Stunde, die wie im Fluge vergeht, ist nicht nur ein einfacher Schlüsselanhänger fertig, sondern auch der Kopf wieder frei. Ein besseres Hobby kann es für mich gar nicht geben.“

Vor über 50 Jahren ist der gebürtige Ostfriese, der vor knapp drei Jahren aus seinem Heimatort Neu Barstede in die Senioreneinrichtung am Auricher Hafen gezogen ist, von einem Kollegen in die aufwendige Knüpf- und Knotentechnik eingeweiht worden. Neben seiner Arbeit in der Landwirtschaft, in der Industrie und beim Hoch- und Tiefbau geriet die Bastelei oftmals in Vergessenheit. Doch im Rentenalter besann sich Hermann Strömer auf sein Hobby und entwickelte es im Domizil zur Perfektion. „Hier habe ich begonnen, Draht in die Knotenstränge einzuarbeiten und so Motive wie einen Anker, ein Hufeisen oder ein Herz als Anhänger zu formen“, erzählt er. Auch Buchstabenperlen für den Namen des Besitzers oder dekorative Murmeln schmücken die begehrten Einzelstücke.

„Mein Handwerk hat sich im Domizil schnell herumgesprochen und mittlerweile gehen sogar Auftragsarbeiten von Mitarbeitern oder anderen Bewohnern ein, wenn sie jemandem ein persönliches Geschenk machen wollen“, berichtet Hermann Strömer. Auch Hundehalsbänder und Leinen stellt er bei Bedarf in Wunschfarben in seiner Makramee-Knotentechnik her. Als er im vergangenen Winter auf die verrückte Idee kam, einen kleinen Weihnachtsmann in die Anhänger einzuarbeiten, war Hermann Strömer vom Erfolg seines alternativen Christbaumschmucks selbst überrascht. „Davon habe ich in kurzer Zeit mindestens 15 Stück verkauft“, erzählt er lachend.

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