Gina Rehl (l.) übt zusammen mit Pflegefachfrau Lisa Dirks, Wohnbereichsleiterin im geschützten Wohnbereich „Pingelhus“, das Blutdruckmessen.
Gerade hat Gina Rehl nach dem ersten halben Jahr ihrer Ausbildung zur Pflegefachkraft im Kursana Domizil Aurich ein Feedback-Gespräch mit Direktorin Kati Klonz geführt und viel Lob bekommen. „Ich fühle mich hier super aufgehoben“, sagt die 19-Jährige. „Das Team ist toll. Ich kann offen ansprechen, wenn ich Probleme habe und bekomme viel Unterstützung. Anfangs war ich von dem vielen Lernstoff ein bisschen überrumpelt. Aber mittlerweile weiß ich, wie ich meinen Tagesablauf organisieren muss, um gut lernen zu können.“
Gina Rehl brachte bereits Berufserfahrung in der Pflege mit, weil sie nach dem Hauptschulabschluss eine zweijährige Ausbildung zur Pflegeassistentin abgeschlossen hat. Für die dreijährige Weiterqualifizierung zur Pflegefachfrau mit Schwerpunkt Altenpflege hat sie im vergangenen Jahr die Einrichtung gewechselt. „Mein Partner arbeitet hier im Haus und hat mir vom guten Teamgeist und dem wertschätzenden Umgang mit den Bewohnern auf dem Demenzbereich berichtet“, sagt sie. Da Gina Rehl sich gut in die Welt demenziell erkrankter Senioren einfühlen kann, hat sie sich gewünscht, während der Ausbildung auf dem geschützten Wohnbereich „Pingelhus“ zu arbeiten.
„Gina hat die Herausforderung gesucht und sich toll bewährt“, meint Pflegedienstleiterin Martina Janssen, die ihre zehn Auszubildenden aus den Qualifizierungen zur Pflegefachkraft und zum Pflegeassistenten einmal im Monat zum Austausch in einen Qualitätszirkel einlädt. Darüber hinaus sieht die Ausbildungsverordnung vor, dass sich Praxisanleiter in je vier Stunden pro Woche darum kümmern, dass die Auszubildenden ihr erworbenes Wissen in der Praxis umsetzen können. Die drei Praxisanleiter im Domizil planen für diese wichtige Arbeit sogar acht Wochenstunden, häufig auch zwei Tage in Folge, ein.
„Dafür haben wir extra einen neuen Azubi-Raum mit Pflegebett und allen Hilfsmitteln, in dem wir in Ruhe üben können“, freut sich Gina Rehl. Die Auszubildende weiß auch zu schätzen, dass das Domizil viele Besuche bei externen Partnern wie einem Sanitätshaus, einem Hörgeräteakustiker oder dem ambulanten Hospizdienst organisiert, um die Abläufe im Pflegealltag besser nachvollziehen zu können. Außerdem sei hilfreich, dass das Unternehmen eine finanzielle Unterstützung bei der Anschaffung eines eigenen Laptops oder Tablets anbietet. „Wir müssen für die Schule zahlreiche Ausarbeitungen am PC anfertigen“, erklärt Gina Rehl.
In diesem Jahr wird sie im Rahmen der generalisierten Ausbildung zur Pflegefachfrau neben dem Schulunterricht noch zwei dreimonatige Praxiseinsätze bei einem ambulanten Pflegedienst und im Krankenhaus absolvieren. Anschließend wird sie durch weitere Praktika Einblick in die Kinderpflege und in die Psychiatrie bekommen. Entspannung findet Gina Rehl in dieser herausfordernden Zeit bei ihrem liebsten Hobby, dem Reiten. Im kleinen Reiterstübchen im Pferdestall könne sie auch am besten für die Schule lernen, verrät sie. „Dort kann ich in den Pausen die Pferde putzen oder ausreiten“, sagt sie. „Wenn ich bei den Tieren bin, bekomme ich den Kopf am besten wieder frei.“
Zur Übersicht