Die 32-Jährige Kati Luczak ist die neue Direktorin in Lichtenberg, Foto: privat

 
11.02.2021

100 Tage fast geschafft – Schonfrist: keine

Von Politikern, die neu in ein Amt kommen, kennt man die sogenannten 100 Tage Schonfrist. Für Kati Luczak, die neue Direktorin im Kursana Lichtenberg, gab es diese Tage nicht.

Als sie am 19. November letzten Jahres neu ins Haus kam, war die Corona-Pandemie an der Tagesordnung. An Schonzeit war nicht zu denken. „Ich war vom ersten Tag an mittendrin“, beschreibt die 32-Jährige ihren Start. Sie sei ohne Vorurteile gekommen und habe sich ein eigenes Bild machen wollen.

„Geholfen hat mir, zu spüren, wie willkommen ich bin. Sowohl die Mitarbeiter als auch die Hauptverwaltung haben mir viel Menschlichkeit und Herzlichkeit entgegengebracht. Ich bin mit offenen Armen empfangen worden. Da hat es mich nicht gestört, nach zehn Stunden immer noch vor Ort zu sein“, erinnert sie sich. Egal, wie stressig die Tage waren, sie sei immer mit einem Lächeln gekommen und mit einem Lächeln wieder gegangen.

Am Anfang sei es besonders wichtig gewesen, den Mitarbeitern Sicherheit zu vermitteln und das Gefühl zu geben, dass Jemand an ihrer Seite ist, der nicht gleich wieder wegläuft sondern stattdessen sicher ist, gemeinsam kriegen wir das wieder hin.

In dieser Zeit kamen der Berlinerin die 16 Jahre Berufserfahrung entgegen. Von der Pike auf hat sie den Pflegeberuf gelernt – gestartet als Praktikantin im Sozialen Jahr, nach der Berufsausbildung Fachkraft, Wohnbereichsleiterin, Pflegedienstleiterin bis hin zur Einrichtungsleiterin. „Ich kenne jeden Arbeitsschritt, auch die Herausforderungen und es ist mir wichtig, den Kern unseres Berufes nicht aus den Augen zu verlieren“, beschreibt sie die Vorteile.

Als Kind und Teenager hätte sie nicht geglaubt, dass die Pflege mal ihr Berufsweg werden würde. Im Gegenteil, wenn ihre Mutter, die in der Pflege gearbeitet hat, am Familientisch von ihrer Arbeit erzählte, habe sie eher gedacht: „Oh, je.“  Heute fasst sie ihre Tätigkeit in einem Satz zusammen. „Es ist nicht mein Job, es ist mein Beruf und der hat viele schönen Seiten.“

Am 26. Februar sind die 100 Tage, die Kati Luczak nicht hatte, um. Das Haus nimmt jetzt wieder neue Bewohner auf. Die Bewohner sollen wieder Stück für Stück Normalität erleben oder wie Kati Luczak es nennt: „mit einem Lächeln aufstehen und einem Lächeln zu Bett gehen.“

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