Über Umwege haben sie ihr berufliches Glück gefunden: Angelika Churs und ihr Sohn Daniel Kowalewski. ©Kursana

 
07.06.2019

Ein tolles Team: Mutter und Sohn arbeiten als Pflegefachkräfte

In der Seniorenpflege haben Angelika Churs und Daniel Kowalewski ihre berufliche Erfüllung gefunden.

Wenn sie sich bei Familientreffen mal wieder über ihre Arbeit austauschen und Fachgespräche führen, stöhnt der Rest der Familie irgendwann „Hört auf...“, erzählen Angelika Churs und Daniel Kowalewski und lachen. „Aber wir bemühen uns schon, nicht so viel davon zu reden!“

Kein Wunder, dass es bei den beiden viel Gesprächsstoff gibt, schließlich haben sich die Pflegefachkräfte Angelika Churs (62) und ihr Sohn Daniel Kowalewski (40) nicht nur für denselben Beruf entschieden, sondern auch für denselben Arbeitgeber: Die Mutter ist ihrem Sohn vor einem Jahr in das Kursana Domizil Bremen gefolgt und damit dank seiner Vermittlung genau am richtigen Ort gelandet. Der Sohn wiederum hätte ohne seine Mutter vermutlich nicht zu dem Beruf gefunden, der ihn heute so erfüllt.

Bis dahin waren bei beiden jedoch einige Umwege nötig. Angelika Churs hat in jungen Jahren eine Ausbildung zur Kinderpflegerin gemacht, drei Söhne großgezogen und später ihre erkrankte Mutter mitgepflegt. „Da kam mir der Gedanke, dass ich das auch beruflich machen könnte.“ Mit großem Einsatz und der Unterstützung ihres Mannes absolvierte sie von 1997 bis 2000 in einem Bremer Seniorenheim eine Ausbildung zur Pflegefachkraft, schloss später noch eine Fortbildung für Gerontologie und Gerontopsychiatrie an und arbeitete anschließend 15 Jahre in ihrem Beruf, überwiegend auf der Demenzstation. Als sie den Wunsch nach einer Veränderung verspürte, wechselte Angelika Churs zu einem ambulanten Pflegedienst. „Aber das war nicht meine Welt“, sagt sie. „Die Zeit war immer zu knapp, ich war eigentlich nur unterwegs und wollte schon alles hinschmeißen.“

Unglücklich im Job - ein Gefühl, das auch ihr Sohn Daniel kannte. Nach seiner Ausbildung zum Industriekaufmann fand er keine Stelle und landete im Einzelhandel, wo er sich unterfordert fühlte. So kam er auf die Idee, einen Tag lang bei seiner Mutter zu hospitieren, die zu dem Zeitpunkt noch im Demenzbereich des Pflegeheims tätig war. Schon nach wenigen Stunden stand für ihn sein neuer Berufswunsch fest; es folgte ein Praktikum, dann eine Ausbildung zur Pflegefachkraft und schließlich ab Oktober 2017 die erste feste Stelle im Kursana Domizil Bremen, einer Senioreneinrichtung mit rund 150 Bewohnern. Ein Volltreffer - und da Daniel Kowalewski wusste, wie unglücklich seine Mutter mit ihrem damaligen Job in der ambulanten Pflege war, klopfte er für sie bei der Bremer Kursana-Direktorin Geraldine Dame an.

Kurz darauf, im Mai 2018, hatte Angelika Churs einen neuen Arbeitsplatz - und ihr Sohn eine neue Kollegin. Geraldine Dame freut sich heute noch über diese glückliche Fügung: „Mutter und Sohn in einem Team, das ist schon etwas Besonderes. Ich bin sehr froh, dass ich die beiden habe!“

Angelika Churs und Daniel Kowalewski sind ein harmonisches Gespann, sie arbeiten gerne zusammen: „Wir ergänzen uns gut. Daniel ist bei der Dokumentation am Computer fitter als ich“, sagt seine Mutter - und der Sohn entgegnet sofort: „...und Du bist fitter in der Pflege!“

Mittlerweile sind sie in unterschiedlichen Wohnbereichen der Einrichtung tätig. Angelika Churs konzentriert sich auf die Bewohner, die an Demenz erkrankt sind. „Man muss sich auf jeden einzelnen einstellen. Das ist das Spannende, das finde ich toll.“

Ihren Ausgleich zu dieser anspruchsvollen, aber auch anstrengenden Aufgabe findet Angelika Churs unter anderem bei der Gartenarbeit und bei Familienbesuchen. Wegen der unregelmäßigen Arbeitszeiten durch Früh-, Spät- und Nachtdienste will die Freizeitgestaltung allerdings gut geplant sein, und auch für den Schlafrhythmus sind die Schichtdienste wenig förderlich. Während der Junior damit kaum Probleme hat - „Man gewöhnt sich daran“ - , ist es für die 62-Jährige nicht ganz so leicht.

Aber die schönen Seiten ihrer Arbeit wiegen das wieder auf, betonen beide: „Was Besseres konnte mir nicht passieren“, sagt Daniel Kowalewski. „Man bekommt in diesem Beruf so viel zurück, so viel Freude und Dankbarkeit, auch wenn es manchmal nur um Kleinigkeiten geht. Für viele Bewohner sind wir fast schon zu einer Art Familienersatz geworden.“

Wenn sich die Dienste von Mutter und Sohn überschneiden und sie sich im Kursana Domizil über den Weg laufen, freuen sie sich - genauso wie die Senioren, denen die Verwandtschaft der beiden natürlich nicht verborgen geblieben ist. Auch wenn Daniel Kowalewski seine Mutter während der Arbeitszeit mittlerweile mit ihrem Vornamen anspricht, wie die anderen Kollegen auch. „In meiner Praktikumszeit habe ich einmal gerufen: ‘Hilf mir mal, Mutti!’ - und alle haben sich amüsiert.“

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