Praktikantin Sandra Ebertowski (16) macht es zufrieden, wenn sie den Bewohnern im Kursana Domizil Bremen den Alltag erleichtern kann. ©Kursana

 
08.02.2019

„In der Arbeit mit alten Menschen gehe ich auf.“

Nach zwei Praktika im Kursana Domizil Bremen hat die 16-jährige Sandra Ebertowski ihre berufliche Perspektive gefunden.

Als Sandra Ebertowski Anfang dieses Jahres zum dreiwöchigen Praktikum im Kursana Domizil Bremen erschien, erlebte die Schülerin der Berufsschule „Gesundheit und Soziales“ am Schulzentrum Walle eine schöne Überraschung. „Gleich mehrere Bewohner haben sich daran erinnert, dass ich hier bereits vor zwei Jahren mein Schulpraktikum absolviert habe und haben sich sogar an meinen Namen erinnert“, freut sich die 16-Jährige. „Dieses Mal durfte ich in der sozialen Betreuung schon eigenständiger tätig sein. Dadurch hat sich mein Berufswunsch gefestigt: Ich möchte später einmal als Physiotherapeutin in einer Senioreneinrichtung arbeiten, denn in der Arbeit mit alten Menschen gehe ich auf.“

Als Sandra Ebertowski 2016 zum ersten Mal das Domizil im Bremer Gesundheitspark betrat, hatte sie keine Erfahrung im Umgang mit Senioren. Ihre Eltern sind aus Polen nach Deutschland gekommen, Kontakt zu ihrer Großmutter hatte sie nur in den Ferien. „Besonders beim Kontakt mit demenziell Erkrankten war ich unsicher, da ich nichts über die Krankheit wusste. Aber das Team der sozialen Betreuung hat mich toll unterstützt, so dass ich meine Berührungsängste schnell verloren habe.“ Der Teenager lernte schnell, die Bewohner beim Essen zu unterstützen. Sandra Ebertowski spielte mit den Senioren, las ihnen vor und schaute gemeinsam mit ihnen alte Fotoalben an. Außerdem durfte sie den Ergotherapeutinnen bei den Gymnastikstunden und dem Gedächtnistraining zur Hand gehen.

„In den privaten Gesprächen mit den Bewohnern habe ich viel über frühere Zeiten erfahren, in denen die Menschen in der Landwirtschaft noch hart für ihr Essen arbeiten mussten“, erzählt sie. Die Senioren wuchsen ihr ans Herz, und Sandra Ebertowski war ganz erfüllt davon, anderen Menschen mit Kleinigkeiten eine Freude zu bereiten. „Ich bin jeden Tag mit einem Lächeln nach Hause gegangen“, sagt sie. Für die Schülerin waren diese Begegnungen ein Lichtblick in schweren Zeiten, denn vor zwei Jahren ist ihr Vater nach längerer Krebserkrankung verstorben. „Er war immer ganz glücklich, wenn ich ihn ein bisschen massiert habe und er sich dadurch entspannen konnte“, erinnert sich Sandra Ebertowski. „Er hat mir Mut gemacht, den Beruf der Physiotherapeutin zu erlernen.“

Auch in Gedenken an ihn möchte die Bremerin diesen Berufsweg jetzt verfolgen. Sie absolviert jetzt das zweite Praktikum im Kursana Domizil und möchte nach dem Abschluss der Berufsschule im Sommer am liebsten für ein Freiwilliges Soziales Jahr in die Senioreneinrichtung zurückkehren und weitere Erfahrungen sammeln. Ihr Herzenswunsch wäre, 2020 in Bremen die Ausbildung zur Physiotherapeutin zu beginnen. „Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann habe ich es bisher immer schaffen können“, sagt sie optimistisch.

Zur Übersicht