Mit Clownsnase und Humor erproben die Mitarbeiter vom Kursana Domizil Bremen, im Pflegealltag öfter einmal die Perspektive zu wechseln und neue Wege zu gehen. © Kursana

 
07.09.2018

Mehr Leichtigkeit im Pflegealltag

Im Seminar „Humor in der Pflege“ vermittelt Clown und Coach Paul Kustermann den Mitarbeitern im Kursana Domizil Bremen neue Wege im Umgang mit Stress.

Seit zwei Jahren besucht Clown Paul Kustermann die Altenpflegeeinrichtungen von Kursana, um die Mitarbeiter für einen neuen Umgang mit Stress und  Konflikten zu schulen.  Gleich zu Beginn des Seminars „Humor in der Pflege“ im Domizil Bremen pustet der Coach, der 1994 den Verein „ROTE NASEN - Clowns im Krankenhaus“ mitgegründet hat,  Luftballons auf und wirft sie den 18 Pflegekräften und Mitarbeitern der sozialen Betreuung zu. Bald flitzen alle durch den Raum, um die Ballons in der Luft zu halten, lachen und albern herum. In Nullkommanichts ist aus lauter Individuen ein fröhliches, starkes Team geworden. „Das Spiel hat uns ordentlich in Schwung gebracht“, sagt Petra Jürgens von der sozialen Betreuung.

„Der Humor ist unsere Ressource, die es möglich macht, einen Schritt zurückzutreten und Abstand zu gewinnen. Aus der Ruhe heraus können wir Situationen auf neue, spielerische Art begegnen“, erläutert Paul Kustermann.  Voraussetzung dafür sei jedoch, in einem guten Kontakt zum Gegenüber zu sein. In zahlreichen Partnerübungen wird auf die Probe gestellt, wie Nähe und Wertschätzung im Umgang gelingen. Dann wird anhand konkreter Alltagssituationen besprochen, wie die Teilnehmer herausforderndem Verhalten insbesondere von demenziell erkrankten Bewohnern künftig mit mehr Gelassenheit begegnen können. „Deuten sie ein Schimpfwort, mit dem Sie ein Betroffener bezeichnet, zum Kosenamen um und bedanken Sie sich dafür“, schlägt der Coach vor. „Und warum versuchen Sie nicht einmal, einen demenziell Erkrankten mit Hinlauf-Tendenz zu überholen und mit ausgebreiteten Armen zu einer Umarmung einzuladen?“

Am Ende bilden die Mitarbeiter Teams und teilen einander mit, wie sie sich gegenseitig im anstrengenden Pflegealltag erleben. „Es war schön zu hören, dass ich von den anderen mit meinen Stärken wahrgenommen werde. So viel Wertschätzung zu bekommen war wie eine warme Dusche“, freut sich Petra Jürgens und ist davon überzeugt, dass  der Seminartag das Miteinander im Domizil nachhaltig stärken wird.

Zur Übersicht