Direktorin Sabine Häßner, Referendarin Christina Klemke und Petra Jürgens von der sozialen Betreuung (v.l.n.r.) konnten die Freude der Bewohnerinnen Carla Fangmann (l.) und Erna Tienken aus dem Kursana Domizil Bremen miterleben. ©Kursana

 
30.12.2021

Weihnachtskarten verbinden Jung und Alt

Referendarin Christina Klemke und ihre Fünftklässler von der Oberschule an der Egge überraschten die Senioren im Kursana Domizil Bremen mit einer besonderen Aktion zu den Feiertagen.

Groß war die Freude bei den Bewohnerinnen und Bewohnern im Kursana Domizil Bremen, als ihnen Referendarin Christina Klemke kurz vor den Feiertagen ein knappes Dutzend Weihnachtskarten von ihren Fünftklässlern aus der „Oberschule an der Egge“ in Blumenthal überreichte. Die handgeschriebenen Weihnachtsbriefe waren von den zehn- und elfjährigen Schülerinnen und Schülern mit Zeichnungen, Aufklebern und jeder Menge Glitzer liebevoll gestaltet worden. „Für die meisten Kinder war dies der erste handgeschriebene Brief ihres Lebens, den sie zudem für einen ihnen unbekannten Menschen verfasst haben. Dadurch waren alle bei unserem Projekt sehr aufgeregt“, erzählt die angehende Lehrerin, die die Weihnachtskarten-Aktion im Rahmen des Unterrichtsthemas „Briefe schreiben“ initiiert hat. „Da meine mittlerweile verstorbene Großmutter einige Zeit in der Senioreneinrichtung gelebt hat, lag mir am Herzen, ihren ehemaligen Mitbewohnern eine Freude zu machen.“

An der Schule in Bremen-Blumenthal steht das laufende Schuljahr unter dem Motto „Die Egge schreibt“, um mit den Lernenden aller Jahrgänge im digitalen Zeitalter das Ausformulieren eigener Gedanken in Schriftform zu üben. Dazu werden je nach Alter der Schülerinnen und Schüler beispielsweise persönliche Briefe, Bewerbungsschreiben oder Drehbücher für Erklärvideos verfasst. „Viele Kinder und Jugendliche verschicken vorwiegend Sprachnachrichten oder kurze WhatsApp- und SMS-Mitteilungen“, sagt Christina Klemke. „Dadurch bleibt oftmals die Fähigkeit auf der Strecke, die eigenen Gedanken in ganzen Sätzen verschriftlichen zu können. Außerdem haben die meisten nicht gelernt, dass ein Anschreiben einem bestimmten Aufbau folgt und beispielsweise eine Anrede, eine Einleitung und einen Gruß am Ende braucht.“

Eingeleitet wurde die Weihnachtskarten-Aktion in der Klasse mit einem Gespräch darüber, in welcher Form Senioren in Pflegeeinrichtungen von der Corona-Pandemie betroffen sind. „Dabei haben die Kinder einige Gemeinsamkeiten entdeckt, denn auch sie durften ja während des Lockdowns keine Besuche von ihren Freunden bekommen“, sagt Christina Klemke. „Durch solche Parallelen konnten sich die Schüler gut in die alten Menschen hineinversetzen und haben ihre Briefe mit viel Herzblut verfasst.“ Im Kursana Domizil Bremen wurden die Weihnachtskarten auf den Wohnbereichen verteilt und den Senioren zum Lesen ausgehändigt oder ihnen vorgelesen. Schnell entstand dort die Idee, den Kindern mit selbst gebastelten Karten auf ihre liebevoll formulierten Grüße persönlich zu antworten. „Schließlich macht das Briefe schreiben viel mehr Spaß, wenn man auch eine Antwort bekommt“, meint Petra Jürgens von der sozialen Betreuung.

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