Was brauchen ältere Menschen zum Glücklichsein? Pflegedienstleiterin Irina Sparwasser setzt bei Ihrer Arbeit mit den Senioren in der Kursana Villa Frankfurt auf Individualität.

 
22.12.2020

Ihr Rezept ist Lebensfreude

Frankfurt. Wenn Irina Sparwasser mit Angehörigen über einen möglichen Umzug der Mutter oder des Vaters in die Kursana Villa Frankfurt spricht, muss die Pflegedienstleiterin manchmal mit Vorurteilen aufräumen. Einige Familien verbinden den Alltag in einer Pflegeeinrichtung mit negativen Gedanken. „Manche sprechen gar von einer Endstation, das kann ich gar nicht hören. Hier bei uns geht das Leben weiter. Wir bieten den Senioren ein neues Zuhause, und es ist für viele der beste Weg, weil er mehr Lebensqualität bringt“, sagt Irina Sparwasser. Seit fünf Jahren arbeitet sie sie in der Komfort-Senioren-Einrichtung in der Eschersheimer Landstraße und kennt alle rund 100 Bewohnerinnen und Bewohner gut.

Wer das im Stile der Gründerzeit erbaute Haus und mit dem geschmackvollen Ambiente bei Besuchen oder während einer Kurzzeitpflege kennengelernt hat, weiß was die Pflegedienstleitung meint, wenn sie von einem Zuhause mit vielfältigen Serviceangeboten und einem hohen Wohlfühlfaktor spricht. „Bei uns steht der Mensch mit seinen individuellen Bedürfnissen im Mittelpunkt. Wünsche erfüllen wir nicht nur zur Weihnachtszeit“, betont die Frau, die lange Zeit in Moskau gelebt hat.
Für Irina Sparwasser ist eine hohe Qualität der Pflege das A und O. Sie legt dabei viel Wert auf eine enge Kooperation mit Ärzten und möchte, je nachdem wie viel Engagement die Familie zeigt, Angehörige integrieren. Durch das kreative Zusammenspiel aller Beteiligten kann für die ältere Generation das Beste entstehen. „Wir wollen unseren Senioren Lebensfreude schenken“, sagt sie.
In keiner anderen Lebensphase ist die Frage „Was brauche ich zum Glücklichsein?“ entscheidender als im Alter, wenn man möglicherweise wegen eines Gebrechens, einer Behinderung eingeschränkt ist und Unterstützung benötigt. „Unsere Strukturen und Angebote sind individuell auf die Menschen zugeschnitten. Nur weil eine Pflegerin ihren Dienst um 6.30 Uhr beginnt, muss keiner unserer Bewohner morgens so früh aufstehen. Auch das Frühstück ist kein Muss. Es gibt Leute, die sind es gewohnt, morgens mit einer Tasse Kaffee und einer Zeitung in den Tag zu starten. Sollen wir das verbieten?“ Irina Sparwasser schüttelt auf diese rhetorische Frage den Kopf und ergänzt: „Wer bis nachts um zwei Fernsehen gucken will, soll das auch gern machen, wie zuhause eben.“
Die 46-Jährige wird von den Bewohnern der Kursana Villa als „Perle“ gesehen, die in der Adventszeit wie ein Weihnachtsengel in den Wohnbereichen unterwegs ist und nicht nur in der schwierigen Corona-Zeit Zuversicht und gute Laune verbreitet. Sie begegnet den Senioren gern mit Humor und hat immer einen Vorschlag, wenn es darum geht, eine Lösung für die Bewohner zu finden. Die Senioren schätzen sie, weil sie angespannte Situationen auflockern kann und mit Herz und Seele dabei ist.
„Ich will motivieren“, sagt sie. Dabei denkt sie sowohl an die ältere Generation als auch an die Jüngeren. Als Pflegedienstleitung gibt sie ihr Wissen und ihre Erfahrung an den Nachwuchs weiter. „Ich hatte früher eine tolle Anleiterin, die mich gefördert hat und von der ich viel gelernt habe. So will ich auch zu unseren Auszubildenden sein. Ich möchte sie motivieren“, sagt Irina Sparwasser. Zu ihrem Rezept für Zufriedenheit im Job gehören eine hohe Berufsethik und Liebe zum Beruf. Die Arbeit mit Senioren sei vielseitig und gerade in Krisenzeiten mit Kurzarbeit und Insolvenzen in einigen Branchen zeige sich: „Pflege hat immer eine Zukunft“, sagt Irina Sparwasser

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