Bewohnerin Annelore Mucha (79) fehlt bei keinem Spielenachmittag im Kursana Domizil Billstedt, wenn das beliebte „Farben-Spiel“ auf dem Programm steht. © Kursana

 
25.11.2019

„Bingo“ mit Köpfchen

Im Kursana Domizil Billstedt wurde das beliebte Lotteriespiel weiterentwickelt, um spielerisch die kognitiven Fähigkeiten der Bewohnerinnen und Bewohner zu trainieren.

Konzentriert verfolgt Annelore Mucha (79), welche Farbkarte Sandra Rackwitz von der sozialen Betreuung beim beliebten „Farben-Spiel“ als nächstes zeigen wird. Die „gelbe Karte“ ist für die Bewohnerin im Kursana Domizil Billstedt ein echter Glücksgriff: Annelore Mucha legt einen Stein auf das gelbe Feld auf ihrem Spielschein und hat damit eine Fünfer-Reihe aus verschiedenen Farbpunkten komplett. „Bingo!“, ruft die Seniorin und strahlt.

Es war die Idee von Antonio Tabatabai von der sozialen Betreuung, das bei Senioren überaus beliebte Lotterie-Glücksspiel weiterzuentwickeln und in neuen Varianten zur Förderung kognitiver Fähigkeiten einzusetzen. „Ich hatte gelesen, dass das Auge mit zunehmendem Alter Farben schlechter wahrnehmen und unterscheiden kann“, sagt er. „Unser selbst gemachtes Farben-Spiel war ein Experiment, das von den Bewohnern begeistert aufgenommen wurde. Tatsächlich hat sich bei einigen die Trefferquote bei Farbtönen mittlerweile verbessert.“ Nach dem „Bingo“-Prinzip wurde von den Betreuungskräften auch das „1 x 1“ – Rechenspiel entwickelt, bei dem die Bewohner die Lösungen für Aufgaben in den vier Grundrechenarten auf selbst entworfenen Spielscheinen ankreuzen müssen. Sieger ist auch hier, wer fünf richtige Ergebnisse in einer waagerechten oder senkrechten Reihe oder einer Diagonalen auf seinem Spielschein vorweisen kann.

„Reine Glücksspiele oder herkömmliche Brettspiele interessieren mich nicht“, sagt Annelore Mucha bestimmt. Bei „Bingo mit Köpfchen“ versäumt die rüstige Seniorin jedoch keinen Spiele-Nachmittag und freut sich als Siegerin über eine kleine Leckerei. „Es ist doch ein schönes Gefühl, wenn man beim Spielen seine Sinne und die grauen Zellen ein bisschen trainieren kann“, sagt sie.

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