Mehr Verantwortung in der Pflege

Peruze Sahin (48) und ihr Sohn Tarek (24) aus dem Kursana Domizil Billstedt haben erfolgreich die Weiterbildung vom Pflegehelfer zum „Gesundheits- und Pflegeassistenten“ gemeistert.

Auch wenn sie durch den Prüfungsstress der letzten Wochen noch ein bisschen müde wirken, berichten Peruze Sahin (48) und ihr Sohn Tarek (24) mit großer Begeisterung von der soeben erfolgreich absolvierten Weiterbildung zum „Gesundheits- und Pflegeassistenten“ (GPA). „Wir haben fachlich so viel dazugelernt, so dass wir unsere Bewohner jetzt noch besser fördern können“, sagt Peruze Sahin, die seit 2009 als Pflegehelferin im Kursana Domizil Billstedt arbeitet, stolz.

Erst als ihr Sohn Tarek, der beruflich in ihre Fußstapfen getreten ist, sich 2017 zur 16-monatigen Fortbildung entschloss, packte auch Peruze Sahin der Ehrgeiz. Die duale Ausbildung in Schule und Betrieb wurde durch das  WeGebAu-Programm, das die Chancen von älteren und gering qualifizierten Beschäftigten auf dem Arbeitsmarkt verbessern soll, gefördert, so dass Mutter und Sohn keine finanziellen Einbußen hatten. Während beide früher vorwiegend mit der Grundpflege der Bewohner beschäftigt waren, können sie heute mehr Verantwortung bei ihrer Arbeit übernehmen: Als GPA werden sie bei der Behandlungspflege eingesetzt, verabreichen Medikamente und unterstützen Menschen beim Erhalt und der Rückgewinnung ihrer Fähigkeiten.

„Heute animiere ich Bewohner mehr, selbst aktiv zu werden und sich mit allen verbliebenen Fähigkeiten einzubringen“, sagt Tarek Sahin. „Es ist ein wunderbares Gefühl mitzuerleben, wie Bewohner nach einem Schlaganfall durch gezielte Förderung wieder mehr Lebensqualität bekommen.“ Als weiteren Vorteil empfindet Tarek Sahin, dass er mit seinem neu erworbenen Hintergrundwissen den Bewohnern Ängste nehmen kann. „Jetzt kann ich Menschen nicht nur durch meine Stärke, sondern auch durch meinen Sachverstand Sicherheit geben“, sagt er.

Für Tarek Sahin ist klar, dass er noch in diesem Jahr mit der Weiterqualifizierung zur Pflegefachkraft beginnen möchte. Und auch seine Mutter Peruze schließt nicht aus, dass sie wieder der Ehrgeiz packt und sie sich von der Begeisterung ihres Sohnes mitreißen lässt. „Ich habe bei der Arbeit so viel Selbstvertrauen gewonnen, dass ich mir heute viel mehr zutraue“, sagt sie.