Betreuungskraft Mathias Peter und Bewohner Hans-Dieter Meyer aus dem Kursana Domizil Buchholz stärken mit der Wechselatmung ihr Immunsystem. ©Kursana

 
15.01.2021

Atemtraining für eine starke Lunge

Mit dem täglichen „Fit und Vital“-Übungsprogramm an der frischen Luft stärken die Bewohner im Kursana Domizil Buchholz ihre Gesundheit

Hans-Dieter Meyer hat ein Ziel: Der 85-jährige Bewohner im Kursana Domizil Buchholz möchte sich von den Einschränkungen im Corona-Winter nicht unterkriegen lassen, und er möchte vor allem gesund bleiben. Deshalb zieht er sich vormittags feste Schuhe und eine warme Jacke an und nimmt täglich im Garten der Senioreneinrichtung am „Fit und Vital“-Training zur Verbesserung der Lungenkapazität und zur Stärkung von Atemmuskulatur und Immunsystem teil. „Ohne einen Ansporn gehen unsere Bewohner bei dem ungemütlichen Wetter derzeit kaum nach draußen“, sagt Susann Stübe-Völlger, Leiterin der sozialen Betreuung. „Deshalb motivieren wir sie mit unserem Training in Kleinstgruppen von maximal fünf Leuten aus einem Wohnbereich, auf die Beine zu kommen und selbst etwas für die Gesundheit zu tun.“

Das tägliche Training zur „Pneumonie-Prophylaxe“ setzt bei den klassischen Beschwerden des Alters an: Besonders wenn Senioren am Rollator gehen, atmen sie durch die gebeugte Körperhaltung zu flach. Meist holen sie Luft durch den Mund, weil es leichter fällt. Dabei wird die eingeatmete Luft jedoch nicht wie bei der Nasenatmung auf ihrem Weg durch die Nase gereinigt, befeuchtet und temperiert, und Viren und Bakterien können leichter in den Körper gelangen. Deshalb ist es wichtig, sich zum Übungsstart bewusst aufzurichten und mit dem Kreisen der Schultern an der aufrechten Haltung zu arbeiten.

Dann leitet Betreuungsfachkraft Mathias Peter drei wirkungsvolle Übungen an: Bei der Wechselatmung wird bei geschlossenem Mund abwechselnd ein Nasenloch mit dem Finger geschlossen, durch das freie Nasenloch ein- und dann durch das andere ausgeatmet. Mit dem Wegpusten einer Serviette, die an der Nasenwurzel festgehalten wird, trainieren die Senioren das ausdauernde Ausatmen. Für die „Lippenbremse“ werden die Lippen wie zum Aufblasen eines Luftballons geschürzt. Dann wird gegen diesen Widerstand kräftig ausgeatmet. Jede Übung wird drei Mal wiederholt, dann gehen die Bewohner noch mit Abstand zueinander mit bewusster Nasenatmung eine Runde durch den Garten.

Nach zehn Minuten Training fühlen sich alle Teilnehmer deutlich belebt und genießen zur Belohnung gemeinsam einen leckeren Ingwer-Zitronentee mit Honig. „So macht es Spaß, für die eigene Gesundheit aktiv zu werden“, ist Hans-Dieter Meyer überzeugt.

Zur Übersicht