Bewohner Adalbert Tessmer sorgt mit seinem Akkordeon gern für gute Stimmung im Kursana Domizil Stralendorf. ©Kursana

 
03.07.2020

Der Musikant der Herzen

Bewohner Adalbert Tessmer (88) aus dem Kursana Domizil Stralendorf erfreut seine Mitbewohner mit Konzerten auf dem Akkordeon.

Seit Adalbert Tessmer Ende 2011 aus Stralendorf ins Kursana Domizil am Ort eingezogen ist, hat er einigen Mitbewohnern an ihren Geburtstagen mit einem Ständchen auf dem Akkordeon eine Freude bereitet. Auch bei den Aktivitäten im Haus hat der 88-Jährige schon öfter einmal für Stimmung gesorgt. Doch erst als in den vergangenen Wochen alle gebuchten Musiker von extern ihre Auftritte in der Senioreneinrichtung absagen mussten, schlug die große Stunde des Hobbymusikers: Adalbert Tessmer hat mit seinen Auftritten alle Feste und Veranstaltungen in der Senioreneinrichtung gerettet und sich so in die Herzen seiner Mitbewohner gespielt. „Herr Tessmer ist ein bescheidener Mensch, der sich niemals aufdrängen oder in den Vordergrund spielen würde“, sagt Kerstin Witt von der sozialen Betreuung. „Aber wenn wir ihn brauchen, ist er immer für seine Mitbewohner da. So hat er schon oft ein großes Herz bewiesen und für Freude im Haus gesorgt.“

Schon als Kind hat Adalbert Tessmer, der in Flotow in Hinterpommern geboren wurde und seit 1945 in Stralendorf lebt, Mundharmonika gespielt. Mit 17 lernte er, auf dem Akkordeon zu spielen und war von 1950 bis 1960 Mitglied in der Tanzkapelle „„Franz Pollanek Band“. Auch ohne Notenkenntnis hat es der ehemalige Mitarbeiter der Torfwerke Stralendorf und spätere Heizer in der Schule des Ortes auf seinem Instrument weit gebracht: Da Adalbert Tessmers Sehfähigkeit seit seiner Jugend eingeschränkt ist, hat er gelernt, sich auf seine anderen Sinne zu verlassen und die Lieder rein nach Gehör nachgespielt. Sein Repertoire reicht von Schlager über Volkslieder bis zu Shantys. Während Adalbert Tessmer früher in der Freizeit gern Skat gespielt hat, widmet er sich in der Senioreneinrichtung gern den Aufgaben des Gedächtnistrainings. „Da ist Herr Tessmer ganz hartnäckig und sinnt manches Mal lange Zeit über die richtigen Antworten nach“, erzählt Kerstin Witt.

Für seine Konzerte beim Frühlingsfest, zu Ostern, am Mutter- und am Herrentag und beim Erdbeerfest hat Adalbert Tessmer viel Anerkennung von seinen Mitbewohnern bekommen. „So lange ich hier nicht ausgepfiffen werde, mache ich gern weiter“, sagt er lächelnd. Auch für seinen trockenen Humor wird Adalbert Tessmer im Haus geschätzt.  

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