Die Kursana Praxisanleiterinnen Anja Wagenführer und Stefanie Meißner (außen links u. außen rechts) mit den Azubis Celine Graß, Janine Bechstedt, Kim-Sophie Köhler, Verena Rummler und Tom Brederlow (von links).

 
15.09.2020

Eine Tüte voller Möglichkeiten

Seit Anfang des Jahres gibt es die generalistische Pflegefachausbildung, die Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege in einer Ausbildung zusammenfasst. Für fünf Auszubildende, die diesen neuen Weg beschreiten, ist das Kursana Domizil Merseburg die erste Praxis-Station.

Eine Zuckertüte zum Schulanfang – mit dieser witzigen Geste überraschte Direktorin Ina Thiele die angehenden Auszubildenen des Kursana Domizils Merseburg. Kurz vor Beginn des theoretischen Ausbildungsteils in der Berufsschule hatte sie die fünf Azubis nochmals für einen Austausch in lockerer Runde in die Pflegeeinrichtung geladen. Dabei nutzen die angehenden Pflegefachkräfte die Gelegenheit, die künftigen Einsatzbereiche zusammen mit ihren Praxisanleitern zu besuchen. Neben einer bunten Schultüte bekamen sie dann auch die Schul- und Kursanaunterlagen überreicht.

Alle fünf Azubis sind im ersten Lehrjahr der neuen generalistischen Pflegefachausbildung. Diese wurde im Zuge des Gesetzes zur Reform der Pflegeberufe 2017 geschaffen und gilt seit Januar 2020. Das Neue: Hatte man bislang nach Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege unterschieden, werden die Fachkräfte nun für eine Pflege von Menschen aller Altersstufen ausgebildet, unabhängig vom Versorgungsbereich. Die generalistische Ausbildung, bei der die Azubis in drei Jahren verschiedene Einrichtungen und Pflegebereiche durchlaufen, berücksichtigt die vorhandenen Schnittstellen: Kinder und alte Menschen mit Demenz müssen in Krankenhäusern ebenso gepflegt werden, wie die Arbeit in einer Senioreneinrichtung Kenntnisse aus der Krankenpflege erfordert. Einheitliche Qualitätsstandards, vielfältigere Entwicklungsmöglichkeiten, eine einheitliche Finanzierung über Landesfonds sowie eine EU-weite Anerkennung des Abschlusses sind weitere Aspekte der Reform, die den Pflegeberuf insgesamt attraktiver machen soll.

Direktorin Ina Thiele findet den neuen Ansatz richtig: „Die Ausbildung ist breiter aufgestellt und das Einsatzfeld vielseitiger. Die drei Berufe Altenpflege, Krankenpflege und Kinderkrankenpflege sind vereinheitlicht und es besteht eine gute Chance, dass Pflegeberufe endlich die Anerkennung erfahren, die sie längst verdient haben!“

Nun stehen für die Auszubildenden vier Wochen Theorie bei den kooperativen Bildungspartnern auf dem Programm. Dann kehren sie für ihren ersten praktischen Teil ins Kursana Domizil zurück. Einige von ihnen haben die Einrichtung schon im Rahmen eines Praktikums kennengelernt. Eine Spezialisierung innerhalb des Pflegeberufs erfolgt erst gegen Ende der Ausbildung. Azubi Janine Bechstedt weiß aber schon jetzt: Ihr Herz schlägt für die Senioren. Denn „das Herz“, sagt sie, „wird nie dement“.

Foto: Kursana

Zur Übersicht