Als Pflegedienstleiterin im Domizil Oststeinbek liegt Peggy von Kamptz ein wertschätzendes Miteinander am Herzen.
Hamburg-Oststeinbek. Auch wenn sie als Pflegedienstleiterin viel am Schreibtisch sitzt, lässt sich Peggy von Kamptz (46) die Besuche bei ihren Bewohnerinnen und Bewohnern nicht nehmen. Besonders gern schaut die 46-Jährige im Kursana Domizil Oststeinbek auf dem Wohnbereich „Redder“ vorbei, auf dem die demenziell erkrankten Senioren leben. Dort wird „Peggy“ herzlich begrüßt, und bald stellt sich heraus, dass eine Bewohnerin sie für die eigene Mutter hält. Später sieht eine andere in ihr die liebste Schulkameradin aus der Kindheit. „Es ist das Faszinierende an der Welt der Demenz, dass man nie weiß, was einen erwartet“, sagt Peggy von Kamptz. „Die Tage sind nicht planbar. Wir müssen uns immer wieder neu auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Betroffenen einstellen. Das sind die Herausforderungen, die ich in meinem Beruf besonders mag.“
Direkt nach der Schule hat die Mecklenburgerin 1995 ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer Pflegeeinrichtung gemacht. Durch ihr großes Interesse an medizinischen Themen entschied sie sich dafür, Krankenschwester zu werden. Peggy von Kamptz absolvierte erfolgreich die dreijährige Ausbildung im Krankenhaus Itzehoe, fiel jedoch aufgrund ihrer großen Prüfungsangst durch das Examen. In einer Hamburger Pflegeeinrichtung, die sich auf demenziell Erkrankte spezialisiert hat, entdeckte sie nicht nur im zweiten Anlauf ihre Berufung für die Altenpflege. Durch das kollegiale Miteinander fiel es ihr leicht, den Fachkraftabschluss und anschließend die Weiterbildungen zur Wohnbereichs- und Pflegedienstleiterin zu meistern.
Im Juli 2023 wurde Peggy von Kamptz im Domizil Oststeinbek Wohnbereichsleiterin vom „Redder“ und übernahm nur drei Monate später die Pflegedienstleitung für das gesamte Haus. In die Arbeitsabläufe hat sie seither mehr Struktur gebracht. Zugleich ist die Atmosphäre „demenzfreundlicher“ geworden, indem sich die Pflege stärker am Wohlbefinden der Betroffenen orientiert: Langschläfer werden nicht mehr um sechs Uhr morgens geduscht, der Bewegungsdrang darf ausgelebt werden. Und es ist nicht schlimm, wenn auch einmal Unordnung herrscht. „Wenn man den Druck herausnimmt, entsteht mehr Lebensqualität für die Bewohner und auch die Mitarbeitenden fühlen sich wohler“, sagt sie.
Auch bei den Auszubildenden im Haus setzt Peggy von Kamptz aufgrund der eigenen Erfahrungen auf Ermutigung, Lob und Teamgeist statt auf Druck. 2025 hat sie erstmals bei einem Kursana-Workshop die angehenden Fachkräfte aus dem gesamten Bundesgebiet bei der Prüfungsvorbereitung gecoacht. „Dabei habe ich auch von mir erzählt und gezeigt, dass sich Dranbleiben lohnt“, sagt sie.
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