Wie ein bunter Hühnerhaufen: Mit Heidi, Hermine, Helga, Hildegard und Henriette gibt es immer wieder Neues zu entdecken.
Für Christel Hartmann hat sich der Tagesablauf seit dem Eintreffen der Hühner verändert. Jeden Morgen motiviert die Frage, ob schon Eier gelegt wurden, die 83-Jährige vor dem Frühstück erneut. Sie macht sich auf zum Stall und ist glücklich, wenn sie frische Eier entdeckt. Den Fund teilt sie gleich dem Team der Sozialen Betreuung mit. Der Küchenchef des Kursana-Restaurants macht daraus Rühreier oder backt Kuchen für die Senioren.
Auch Hugo Krososka ist zum Hühnerfreund geworden. Er unterstützt Christel Hartman beim Einsammeln der Eier. Für den 92-Jährigen ist der hautnahe Kontakt zur Erlebniswelt Hühnerstall trotz seines hohen Alters eine völlig neue Erfahrung. „Ich hatte noch nie mit Hühnern zu tun, das ist das erste Mal, dass ich sie aus der Nähe sehe und sogar berühren kann“, sagt Hugo Krososka.
Das Wort Teilen kennen viele Senioren aus Zeiten, als noch manches knapp war und man sich vieles nicht leisten konnte. Heute gehört zum Teilen neudeutsch Car-Sharing und sogar Hühner werden mit anderen geteilt. Die Geschäftsidee eines Hühnerverleihs ist auf dem Hühnerhof in Seligenstadt im Kreis Offenbach zuhause und ein Gewinn für beide Seiten. Die Tiere erleben immer wieder eine neue Umgebung mit anderen Menschen, und die Senioren haben ihre Freude an Heidi, Hermine, Helga, Hildegard und Henriette. Diese Namen hat das Kursana Domizil den gefiederten Besuchern gegeben.
Die Reaktionen der Bewohnerinnen und Bewohner auf die zweibeinigen Gäste im Garten ist durchweg positiv. „Das war eine ganz tolle Idee“, sagt eine ältere Frau, die die Tiere regelmäßig füttert. Die Hühner sind handzahm und zutraulich, sie werden gern auf den Arm genommen und sorgen bei den „Zaungästen“ für eine lebendige Gruppendynamik. Selbst eher stille Senioren blühen durch den Kontakt mit den Tieren auf und werden aktiver.
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