Viele Glückwünsche und eine große Torte gab es für Frieda Jacob zum 100. Geburtstag.
Als die Jubilarin zu Pandemie-Zeiten erkrankte und nach einem Krankenhausaufenthalt im Kursana Domizil ein neues Zuhause fand, entstand ein schönes Ritual. Frieda Jacob und ihre Schwester aus Schwerin verabredeten sich, immer am Sonntagmorgen nach dem Gottesdienst im Fernsehen zu telefonieren. Seit Jahren wird also geplaudert und am Ende des Gespräches singen die 84-Jährige und ihre Schwester Frida in Mücke gemeinsam ein Lied.
100 Jahre ist ein stolzes Alter, mit dem niemand rechnet. Doch im Leben von Frieda Jacob lief nicht immer alles rund. Wie viele andere aus ihrer Generation verlor sie im Krieg jemanden aus der Familie, ihr Bruder fiel mit 19 Jahren. Später musste sie ihr Zuhause verlassen und kam mit den Eltern und ihrem damaligen Partner und späteren Ehemann Paul von Schlesien in den Westen, zunächst ins Vogtland und dann nach Nieder-Ohmen, wo Paul Jacob 1969 verstarb. Zwei ihrer Schwestern sind ebenfalls tot.
Trotz alledem strahlt Frieda Jacob Zufriedenheit aus. Früher ist sie gern gereist, die schönen Erinnerungen sind noch lebendig. Von dem neuen Problem vieler Menschen, der drohenden Vereinsamung, will die 100-Jähige nichts wissen. Schon gar seit sie im Kursana Domizil lebt, wo es so viele Angebote gibt und das Miteinander in der Gruppe gefördert wird. Frieda Jacob ist dankbar für die Pflege und Betreuung, weiß sie doch, wie groß die Herausforderung sein kann. Sie leitete früher einen Seniorenkreis und pflegte ältere Menschen zuhause, wenn ihre Angehörigen sich einmal die notwendige Auszeit gönnten. Das sind Geschichten aus einem langen Leben, von denen auch Mückes Bürgermeister Andreas Sommer und Ortsvorsteher Jörg Matthias beim Besuch der ältesten Bürgerin in der Gemeinde mehr erfuhren.
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