Elfriede Belger – hier im Gespräch mit Julia Wahrendorf, Leiterin des Sozialdienstes – ist im Kursana Domzil Mücke angekommen. Sie fühlt sich wohl in ihrem neuen Zuhause und beteiligt sich die Woche über am abwechslungsreichen Programm, das die Pf

 
06.03.2018

Sie erleichtern Senioren den Umzug

Mücke. Ein altes Sprichwort sagt, dass man einen alten Baum nicht versetzen sollte. In Bezug auf den Menschen bedeutet das, Senioren verändern ungern ihr Umfeld und ziehen auch nicht gern in eine neue Wohnung. Alle möchten den Lebensabend gern in ihrem gewohnten Zuhause verbringen. Doch manchmal ist der Umzug in eine Pflegeeinrichtung der beste Weg für einen älteren Menschen. Das kann sogar Vorteile bringen.

Damit der Übergang problemlos verläuft und die Integration in die Gemeinschaft der Senioren gelingt, haben die Fachkräfte im Kursana Domizil Mücke ein Konzept zur Einzugsbegleitung erarbeitet. Ziel dieser besonderen Betreuung ist es, das Gefühl der Zugehörigkeit und der sozialen Eingebundenheit zu stärken und damit die Zufriedenheit und Lebensqualität der Bewohnerin und des Bewohners zu verbessern.

„Wir legen großen Wert auf persönliche Gespräche mit den Bewohnern und den Angehörigen, denn je mehr Informationen wir erhalten, desto individueller können Angebote geplant werden. Außerdem kann sich eine Tendenz abzeichnen, welche Gruppenangebote passen könnten und ob eher ein individuelles Einzelangebot angezeigt ist. Uns ist wichtig, unvoreingenommen auf neue Bewohner zuzugehen. Es ist hilfreich, über das familiäre Umfeld und mögliche Probleme, die vor dem Einzug bestanden, informiert zu sein“ sagt Julia Wahrendorf, Leiterin des Sozialen Dienstes und Einzugsbegleiterin des Kursana Domizils im Langhans.

Wenn es nicht wegen einer plötzlichen Krankheit oder nach einem Krankenhausaufenthalt schnell gehen muss, empfehlen die Fachkräfte immer, den Umzug frühzeitig anzumelden und ohne Hektik vorzubereiten. Die besondere Betreuung in den ersten Wochen und Monaten ist wichtig, da der Umzug in eine Pflegeeinrichtung oftmals ein großer Einschnitt im Leben sein kann. Vieles ist anders, manches unbekannt.

„Da kann es sein, dass Bewohner sich vorerst zurückziehen, vielleicht aus Angst und Unsicherheit und weil sie das Gefühl haben, sich nicht auszukennen. Aus diesem Grund gibt es während der Einzugsphase täglich Gespräche mit den Bewohnerinnen und Bewohnern, um mehr über Vorlieben und Gewohnheiten zu erfahren und sich gegenseitig kennenzulernen“, sagt Julia Wahrendorf. Zur Einzugsbegleitung gehört unter anderem eine Hausführung, bei der auch über die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten das Bewohnerzimmers gesprochen wird. „Selbstverständlich dürfen beispielsweise der Lieblingssessel oder die Leselampe, Bilder und andere Einrichtungsgegenstände mitgebracht werden, damit man sich wie zu Hause fühlt“, sagt die Ergotherapeutin.

Bei Kursana hängt an jeder Zimmertür ein Namensschild und ein Willkommenskranz. Auf dem Tisch stehen frische Blumen. Die Fachkräfte im Kursana Domizil haben die Menschen im Blick und finden in Gesprächen mit den Senioren und mit Hilfe der sogenannten Biografiearbeit heraus, was sich die Bewohner wünschen und wie ein schöner Tag für sie aussehen könnte.

„Manchen muss man individuelle Angebote unterbreiten und täglich Impulse geben, damit sie sich an den Aktivitäten im Haus wie etwa Kreativgruppe, Sitzgymnastik, Gedächtnistraining, Singkreis oder Spielegruppe beteiligen, andere sind sehr selbständig und wissen, was für sie gut ist“, so Julia Wahrendorf. Entscheidend für sie und ihr Team ist es, nur so viel Unterstützung wie nötig zu geben und die Selbständigkeit sowie Kreativität der Senioren zu fördern.

In den Teamsitzungen sprechen die Fachkräfte darüber, wie gut die neu Eingezogenen angekommen sind, welche Neigungen und Interessen sie haben, ob Rückzugstendenzen zu erkennen sind oder ob sie schon Bekannte und Freunde gefunden haben. „Wir achten darauf, dass die Bewohner in dem komplexen Sozialgefüge unseres Hauses ihren Platz finden, auf dem sie sich wohlfühlen.“

„Die haben sich alle sehr gut um mich gekümmert“, sagt Elfriede Belger, die erst vor ein paar Wochen aus einem anderen Heim ins Kursana Domizil Mücke umgezogen ist. Sie sieht sich als aufgeschlossenen Menschen, die den vielfältigen Angeboten im Haus positiv gegenübersteht und sich das Passende aussucht. „Ich habe hier schnell Kontakt gefunden. Es ist wunderbar, wie viele Möglichkeiten ich hier habe, den Tag zu gestalten“, sagt die 88-Jährige.

 

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