PDL Cindy Wietusch (39) aus dem Kursana Domizil Rastow gelingt es durch angepasste Dienstpläne, Beruf und Familienleben gut miteinander zu vereinbaren. ©Kursana

 
14.04.2021

Karrierechance durch „Mutti-Schichten“

Im Kursana Domizil Rastow werden die Mütter im Pflegeteam durch Sonderregelungen gefördert. Die neue Pflegedienstleiterin Cindy Wietusch (39) setzt dabei auf familiären Zusammenhalt.

Als sich Pflegefachkraft Cindy Wietusch (39) im vergangenen Jahr nach einer neuen Arbeitsstelle umsah, gaben die sogenannten „Mutti-Schichten“ im Kursana Domizil Rastow den Ausschlag. „Ich fand es toll, dass hier die Arbeitszeiten für Mütter mit den Betreuungszeiten von Krippe und Kita abgestimmt werden“, sagt die Mutter eines dreijährigen Sohnes aus Fahrbinde, deren Ehemann durch seine Tätigkeit im Touristik-Reiseverkehr oftmals längere Zeit von zu Hause abwesend ist. „So bekam ich die Möglichkeit, ausschließlich im Frühdienst zu arbeiten und morgens eine Stunde später anzufangen, um Curt Felix in die Kita bringen zu können. Außerdem gefiel mir, dass mir gleich die Möglichkeit geboten wurde, mich beruflich weiterentwickeln und eigene Ideen einbringen zu können.“

Die erfahrene Fachkraft mit zahlreichen Zusatzqualifikationen, die seit 22 Jahren in der Pflege arbeitet und vorher bereits in leitender Funktion tätig war, startete im November 2020 in Haus Achterfeld als Praxisanleiterin für die Auszubildenden und stieg in das Qualitätsmanagement der Senioreneinrichtung ein. Als ihr nach nur zwei Monaten die Pflegedienstleitung angeboten wurde, ergriff die engagierte Frau ihre Chance. „Man kann nur etwas ändern, wenn man Verantwortung übernimmt“, sagt sie. „Da mich alle Kollegen ermutigt und mir ihre Unterstützung zugesichert haben, bin ich ins kalte Wasser gesprungen.“ Seit einem Vierteljahr setzt Cindy Wietusch mit ihrem Team aus 25 Pflegefach- und Hilfskräften sowie Auszubildenden auf mehr Flexibilität und familiären Zusammenhalt, um die Bewohner in den herausfordernden Corona-Zeiten besser unterstützen zu können.

„Ich finde wichtig, dass alle Senioren in Ruhe bei ihren Mahlzeiten unterstützt werden und sich die Mitarbeiter auch einmal die Zeit für ein Gespräch, eine Beschäftigung oder einen Spaziergang mit dem Bewohner nehmen können“, sagt Cindy Wietusch. „Wer sagt denn, dass alle Senioren morgens geduscht werden müssen? Einige genießen es, wenn dies auch einmal ganz entspannt am Abend geschieht.“ Die neue PDL hat eine Arbeitsgruppe gegründet, in die jeder Mitarbeiter Vorschläge für die Verbesserung des Pflegealltags im Haus einbringen kann. Und sie hat eine alleinerziehende Mutter von zwei kleinen Kindern dabei unterstützt, als Wohnbereichsleiterin Verantwortung zu übernehmen.

Da ein Fünftel der Mitarbeiter in „Mutti-Schichten“ arbeitet, sei die Gestaltung der Dienstpläne nicht immer einfach, gibt Cindy Wietusch zu. Doch die Stärken von Müttern seien bei der Arbeit in einer Senioreneinrichtung unverzichtbar, ist sie überzeugt. „Seit ich ein Kind habe, bin ich viel gelassener und verständnisvoller geworden“, sagt sie und lacht. „Jetzt kann ich mich viel besser in andere Menschen hineinversetzen und habe keine Probleme damit, eine Sache auch zum dritten Mal zu erklären. Unsere Mütter im Haus sind großartige Organisationstalente und halten den Laden auch bei Stress am Laufen.“

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