Pastorin Kristin Gatscha versteht es, bei ihren „kontaktlosen Gottesdiensten“ im Kursana Domizil Rastow durch herzliche Ansprache den vorgegebenen Abstand zu den Bewohnern zu überwinden. ©Kursana

 
04.12.2020

Kreativ Abstand überwinden

Mit kontaktlosen Gottesdiensten, Fotos vom „Laterne-Flashmob“ und virtuellem Adventskalender hält Pastorin Kristin Gatscha von der Kirchengemeinde Uelitz den Kontakt zu den Bewohnern in Haus Achterfeld aufrecht

Die Türen des großen Wintergartens standen offen, als Kristin Gatscha auf der Terrasse des Kursana Domizils Rastow ihren Gottesdienst hielt und Gitarre spielte. Durch die Mikrofonanlage war die Pastorin der Kirchengemeinde Uelitz trotz des Abstands für alle Bewohnerinnen und Bewohner im Wintergarten gut zu verstehen. Die Bäume hinter ihr im Garten, die in goldenem Herbstlaub strahlten, verliehen der improvisierten Veranstaltung sogar etwas Festliches. „Wir versuchen alles, damit Pastorin Gatscha in den herausfordernden Corona-Zeiten den Kontakt zu unseren Bewohnern aufrechterhalten und ihre seelsorgerische Arbeit mit den Senioren fortsetzen kann“, sagt Sibylle Velten, Leiterin der sozialen Betreuung in Haus Achterfeld. „Gerade in der anstehenden Adventszeit wollen wir neue Wege gehen.“

Neben weiteren geplanten „kontaktlosen Gottesdiensten“ mit der Pastorin soll die moderne Technik dabei helfen, dass die Bewohner am Gemeindeleben unter Corona-Bedingungen teilhaben können. Statt eines großen Laternenumzugs und eines gemeinsamen Lichterfestes auf dem Pfarrhof hatte Kristin Gatscha in diesem Jahr am Martinstag zum „Laterne-Flashmob“ aufgerufen. Die Fotos von Eltern und Kindern, die überall in der Gemeinde zur verabredeten Zeit einzeln Laterne liefen, landeten auch auf dem Tablet der Senioreneinrichtung, das im Frühjahr für die Videotelefonie der Bewohner mit ihren Angehörigen angeschafft worden war. Außerdem stellten auch die Senioren ihre selbst gebastelten Lichter als Zeichen der Verbundenheit in die Fenster.

Für einen „virtuellen Adventskalender“ hat die Pastorin eine WhatsApp-Gruppe eingerichtet, über die sie täglich Texte und Bilder ins Haus Achterfeld schicken möchte. Diese Botschaften sollen in den „Tages-Schau!“ Gruppen auf den Wohnbereichen wie Türen eines Adventskalenders geöffnet und mit den Senioren besprochen werden. „Mir liegt am Herzen, dass die Bewohner wissen, dass ich sie nicht aus dem Blick verliere“, versichert Kristin Gatscha. Außerdem hat sie versprochen, auch in diesem Jahr einen Weihnachts-Gottesdienst im Haus abzuhalten. „Vielleicht wird das ja mein erster Gottesdienst mit Pudelmütze auf dem Kopf, wenn ich wieder auf der Terrasse stehen werde“, sagt sie lächelnd.

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