03.06.2016

Ein Arbeitsplatz mit Perspektive

Wer auf der Suche nach einem Arbeitsplatz mit Perspektive ist, kann diesen durchaus in einer Pflegeeinrichtung finden. Aufgrund des demografischen Wandels wird es auch in Zukunft immer mehr Stellen in dieser Branche geben – und das nicht nur als Altenpfleger. Ende 1997 wurde das ehemalige Pflegeheim Haus Pulverhof in Rastow eine Pflegeeinrichtung für mehrfachgeschädigte alkoholkranke Erwachsene mit Eingliederungshilfe. Dort arbeitet Stefan Deubel (39). Der gelernte Maurer ist seit 18 Jahren auf dem Pulverhof tätig, heute im Team Eingliederungshilfe, und war bereit, einige Fragen zu beantworten.

Herr Deubel, mit welcher Motivation, mit welchen Vorstellungen haben Sie Ihren jetzigen Beruf in einer Pflegeeinrichtung ergriffen?  
S. Deubel: Nach der Schule habe ich zunächst eine Lehre als Maurergeselle gemacht und habe auch einige Zeit bis zu meinem Zivildienst als Maurer gearbeitet. Für den Zivildienst hatte ich mich dann beim Pulverhof beworben. Da habe ich die Beschäftigung mit Menschen – hier besonders mit Menschen mit Suchtproblemen – kennen und später lieben gelernt. Besonders auch die Übernahme von Verantwortung. Die Arbeit mit Menschen hat mir mehr gegeben, als die Arbeit mit Steinen. Nach meiner Zivildienstzeit wurde ich sofort zunächst als Assistenzkraft übernommen. Aufgrund meiner handwerklichen Fähigkeiten wurde ich in der Holzwerkstatt eingesetzt, außerdem war ich in der Tierpflege und in den Außenanlagen beschäftigt.  
Was hat sich im Laufe der Jahre im Bereich Ihrer Tätigkeit verändert?  
S. Deubel: Es gab im Jahr 2002 qualitative Veränderungen in der Eingliederungshilfe mit mehr Personal und Arbeitsprofilierung. Ich wurde im Wasch- u. Anziehtraining der Klienten – kurz: WAT – eingesetzt. Und vor zwei Jahren habe ich eine berufsbegleitende Weiterbildung zur Fachkraft für Arbeits- u. Berufsförderung in Werkstätten mit behinderten Menschen begonnen und im vorigen Jahr abgeschlossen. Aber auch in anderer Hinsicht gibt es ständige Veränderungen. So gab und gibt es ständig wechselnde Anforderungen an die eigene Person in den verschiedenen Arbeitsbereichen der Eingliederungshilfe. Es gibt viele verschiedene Teilbereiche der Pflege, dann die Werkstattarbeit, Tagesstrukturierungen, soziale Kompetenzen usw. bis hin zu den ständig wechselnden Klienten durch Entlassungen und Aufnahmen. Das alles hat für mich etwas Reizvolles an diesem Beruf. Außerdem kann ich mich seit Jahren als Sicherheitsbeauftragter in der Profilierung der Einrichtung einbringen.  
Wenn Sie könnten, was würden Sie in Zukunft gern verändern oder verbessern?  
S. Deubel: Manchmal wünschte ich mir eine bessere materielle Ausstattung der Beschäftigungsmöglichkeiten für die Klienten und von außen eine höhere Wertschätzung der Arbeit aller Mitarbeiter in dieser besonderen Einrichtung innerhalb des Kursana-Konzerns.  
So begeistert wie Sie von Ihrer Arbeit erzählen, erübrigt sich fast die letzte Frage: Würden Sie lieber einen anderen Beruf ausüben?  
S. Deubel: Nein. Ein anderer Beruf ist aktuell nicht vorstellbar.  
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Deubel.

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