Die Jugendlichen machen sich am Aktionstag praxisnah ein Bild von den Aufgaben im Pflegealltag. Quellen: Verein Ausbildung im Verbund pro regio / Kursana-Pressefotos

 
11.07.2023

Ein Blick hinter die Kulissen der Pflegebranche

Aktionstag zur Berufsorientierung macht Station in drei Barsinghäuser Einrichtungen: Praxisnahe Versuche sollen bei Jugendlichen das Interesse an verschiedenen Einsatzgebieten von Pflegefachkräften wecken. Auch im Kursana Domizil waren die Schülerinnen und Schüler hautnah dabei.

Interaktive Rollenspiele als praxisnahe Erfahrung für eine Versorgungssituation, eine Insulininjektion an Pampelmusen ausprobieren, mit einem Patientenlifter das Verlagern von pflegebedürftigen Personen simulieren: In Barsinghausen haben jetzt 15 Jugendliche hautnah einen Blick hinter die Kulissen der Pflegebranche geworfen.

„Vom Säugling bis zum Senior – Ausbildung in der Pflege“ - unter diesem Motto machte ein Aktionstag zur Berufsorientierung in drei Barsinghäuser Pflegeeinrichtungen Station: im Alten- und Pflegeheim Marienstift, im Kursana Domizil und beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB). Der Tag wurde vom Verein Ausbildung im Verbund pro regio im Rahmen des Projekts „Berufe fürs Leben – Berufsorientierung in Pflege und Erziehung“ organisiert - gefördert von der Region Hannover und der Agentur für Arbeit.

"Insgesamt 15 junge Menschen der Goetheschule KGS Barsinghausen, der Lisa-Tetzner-Schule sowie der juniver Jugendberufshilfe der Diakonie Hannover sind der Einladung zum Aktionstag gefolgt", teilte der Verein Ausbildung im Verbund pro regio jetzt mit. Das Ziel des Projektes: Praxisnahe Versuche sollten bei den Schülerinnen und Schülern das Interesse an den verschiedenen Einsatzgebieten von Pflegefachkräften wecken.

"Auch bei uns war der Aktionstag im Haus", berichtete die Direktorin des Kursana Domizils Barsinghausen, Isabel Breuherr. Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels und zunehmender Schwierigkeiten, Nachwuchskräfte für Ausbildungen in der Pflege zu gewinnen, hatten Fachkräfte der Senioreneinrichtung am Deisterplatz für die Aktionen in Kleingruppen Praxistests vorbereitet. "Es wurden verschiedene Modelle von Patientenliftern als Hilfsmittel im Pflegealltag vorgestellt und deren fachgerechte Bedienung erklärt", erzählt Direktorin Breuherr.

Wie es ist, pflegebedüftigen Personen mit technischen Hilfsmitteln beim Aufstehen zu helfen, probierten die jungen Menschen im Kursana Domizil gegenseitig aneinander aus. "Es hat den Jugendlichen Spaß gemacht, aber sie haben auch schnell gemerkt, wie wichtig dabei die Kommunikation mit den älteren Menschen und die korrekte Ausführung der Handgriffe ist", fasste eine Vertreterin des Vereins pro regio ihre Eindrücke zusammen.

Auch im Alten- und Pflegeheim Marienstift waren die Schülerinnen und Schüler hautnah dabei. Dort wurden sie in die fachgerechte Handhygiene eingewiesen. Mithilfe von Gewichten, Halskrausen, Bandagen, Handschuhen und Helmen versetzten sich die Jugendlichen außerdem in die Lage und das Empfinden älterer Menschen. "Sie konnten so nachempfinden, wie schwer es mit altersbedingten Einschränkungen ist, zum Beispiel ein volles Wasserglas zu halten", berichtete der Verein pro regio.

Beim Spaziergang durch Barsinghausen machten sich die Jugendlichen auch beim ASB ein Bild von den unterschiedlichen Einsatz- und Aufgabenbereichen in der Pflege. Dort wurde laut Verein pro regio im Rahmen interaktiver Rollenspiele eine typische Versorgungssituation in der ambulanten Pflege vorgeführt. Zu den Simulationen zählte demnach auch, einer hilfsbedürftigen Person Kompressionsstrümpfe anzuziehen und an Pampelmusen die Verabreichung von Insulin mittels Injektionspen zu erproben.

Nachdem sich die Jugendlichen auf Einladung des Vereins „Ausbildungsmesse Barsinghausen" bei einem gemeinsamen Mittagessen im Besucherbergwerk Klosterstollen gestärkt hatten, bot die Schule für Gesundheits- und Kinderkrankenpflege Auf der Bult abschließend einen Einblick in die Kinderkrankenpflege - Anziehen und Wickeln von lebensechten Babypuppen inbegriffen.

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