Die Senioren freuen sich über den neuen Service im Kursana Domizil Dreieich und kaufen gern bei Holger Bayerköhler im "Kramlädche" ein. Der "Kioskbetreiber" nimmt auch Bestellungen seiner Kunden an, die er bei der nächsten Tour mitbringt.

 
01.01.1970

Senioren kaufen im „Rollenden Kramlädch

Dreieich. Die Handglocke ist wie ein Schlüssel. Immer wenn Holger Bayerköhler freitags im Kursana Domizil Dreieich durch die Flure geht und das laute Signal „Ding-Dong, Ding-Dong“ ertönt, öffnen sich in der Pflegeeinrichtung rechts und links die Türen, und – wer zuhause ist – kommt zum Einkaufen auf den Gang. Das mobile „Kramlädche“ rollt neuerdings einmal die Woche durch die Wohnbereiche und bringt den Kunden die Kleinigkeiten, die man gewöhnlich in einem Kiosk erhält: Schokolade, Plätzchen, Bonbons, herzhafte Snacks, Chips, Salzstangen, Salz-Cracker, Hygieneprodukte und vieles mehr.

 

Der mobile Einkaufsladen ist ein neues Serviceangebot für die ältere Generation und vor allem für Menschen gedacht, die aus physischen oder psychischen Gründen das Kursana Domizil nicht allein verlassen können. Ihnen ermöglicht der Sozialdienst der Einrichtung jetzt ein neues Einkaufserlebnis und alle sind zufrieden, da die neuen Kunden den kleinen Kramladen in der Startphase schon gut angenommen haben.

 

Der Sohn einer Bewohnerin des Hauses St. Martinus hat einen ausrangierten Pflege-Dokumentationswagen passend umgebaut, so dass in dem grauen Vehikel mit der Aufschrift in roten Letter „Das Rollende Kramlädche“ viele Kleinigkeiten Platz haben. Gefragt sind bei den Bewohner der Einrichtung vor allem Pflegemittel wie etwa Handcreme oder Hautcreme sowie Getränke wie Cola, Limo, Bier, Wein oder Sekt. Holger Bayerköhler, der bei Kursana in der Verwaltung und in der Sozialen Betreuung tätig ist, hört sich gern die Wünsche seiner Kunden an und besorgt auf Bestellung ein bestimmtes Produkt für die nächste Tour durch die Wohnbereiche.

 

Der Inhaber des „rollenden Kramlädchens“ hat es schon vor der Premiere geahnt, „Schokolade geht weg wie warme Semmeln und zwar in vielen Variationen und Geschmacksrichtungen“, sagt Holger Bayerköhler und ergänzt, „Plätzchen verkaufen sich wie geschnitten Brot“.

 

Wie beim Shopping auf der Frankfurter Zeil oder im Supermarkt in Sprendlingen muss auch im Kursana Domizil in der Eisenbahnstraße niemand Kleingeld bereithalten oder überhaupt Münzen und Scheine beim Einkaufen dabei haben. EC- und Kreditkarten nimmt der Fahrer des Kiosks-Wägelchen zwar nicht an, doch bargeldloses Zahlen wird dennoch akzeptiert. Senioren, die die Beziehung zu Bargeld verloren haben, können nach Absprache mit Angehörigen oder Betreuern auch wie früher bei „Tante Emma“ anschreiben lassen. Der Betrag wird dann vom Taschengeldkonto der Bewohner abgezogen. Der „Kioskbetreiber“ mit roter Kappe und Schürze kann sich wegen der großen Nachfrage an Produkten gut vorstellen, schon bald mehrmals wöchentlich im Kursana Domizil auf die „Tour de Flur“ zu gehen.

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