Organisatorin, Tanzlehrerin, DJane und Barfrau, die für die Gäste Schmalzbrote schmiert und Getränke ausschenkt – als gute Seele des „Tanztreffs“ in der Kursana Residenz Hamburg ist die lebensfrohe Elke Thomsen in ihrem Element. ©Kursana

 
21.12.2023

Mit 79 Jahren Spaß am Ehrenamt

Mit ihren „Tanztreffs“ und den regelmäßigen gemütlichen Barabenden bringt Niendorferin Elke Thomsen die Bewohner in der Kursana Residenz Hamburg in Schwung. Dabei profitiert sie selbst vom schönen Miteinander der Senioren

Wenn Elke Thomsen in die Kursana Residenz Hamburg kommt, gibt es schon im Foyer jedes Mal ein großes Hallo. Seit die 79-jährige Niendorferin ehrenamtlich die „Tanztreffs“ und Barabende für die Bewohnerinnen und Bewohner organisiert, ist die temperamentvolle Seniorin im Haus bekannt und beliebt. „Es heißt immer: Wenn Elke da ist, ist Stimmung“, sagt Elke Thomsen schmunzelnd. „Mein Ehrenamt hat sich hier einfach ergeben, weil ich meiner Freude gefolgt bin: Ich tanze leidenschaftlich gern und mir fällt es leicht, Menschen mitzureißen. Außerdem gibt es mir selbst viel Kraft, wenn ich andere mobilisieren kann und wir gemeinsam eine schöne Zeit erleben.“

Dabei macht die gelernte Einzelhandelskauffrau und Buchhalterin im Ruhestand keinen Hehl daraus, dass „sie sich selbst im Leben erst freischwimmen musste“, wie sie es nennt. Die Mutter eines Sohnes durchlebte mit 44 Jahren eine Lebenskrise, als überraschend ihr Mann starb. „Ich habe in einer Kur begriffen, dass ich selbst aktiv werden muss, wenn ich wieder auf die Füße kommen möchte“, erzählt Elke Thomsen. „Als ich zurückkam, habe ich mich gleich bei der Fahrschule angemeldet, um den Führerschein zu machen. Und ich bin als Single zur Tanzschule gegangen und habe dort mehrere Kurse belegt.“

Als ihre Schwägerin 2017 in die Seniorenresidenz in ihrer Nachbarschaft einzog, nahm Elke Thomsen als Externe an Ausfahrten, Vorträgen, am Tanztee und Anfang 2018 auch an einem Tanzkurs für Tango Argentino teil. Bald begann sie, in ihrer Freizeit mit den Bewohnern die Tanzschritte zu üben. Als der Kurs zu Ende ging, wollten die meisten Senioren unbedingt gemeinsam weitertanzen. Fortan nahm Elke Thomsen die Gruppe ehrenamtlich unter ihre Fittiche und kam einmal wöchentlich mit ihrer Musikanlage und eigenen CDs in den Gymnastikraum, um sich mit den Bewohnern in entspannter Atmosphäre gemeinsam zur Musik zu bewegen. Die Corona-Pandemie bereitete ihrem „Tanztreff“ 2020 ein jähes Ende, doch in diesem Jahr ist Elke Thomsen wieder voller Elan durchgestartet: Mittlerweile gibt es einmal monatlich sogar einen „Tanztreff De Lux“ im Theatersaal, wo von 17 bis 20 Uhr bei Kerzenlicht und Getränken stilvoll von Twist über Rock´ n Roll bis zu Mambo getanzt wird. Und beim monatlichen gemütlichen Barabend im Café wird ab 19 Uhr manchmal sogar zu Livemusik geschwoft.

„Anfangs bin ich bei unseren Tanztreffs immer als erste allein auf die Tanzfläche gegangen und musste die anderen motivieren, mir zu folgen“, sagt Elke Thomsen, die morgens mit einer Dreiviertelstunde Hüftschwung mit Hula-Hoop-Reifen in den Tag startet und dreimal wöchentlich das Fitnessstudio besucht. „Mittlerweile sind viele Teilnehmerinnen freier geworden und tanzen allein oder zu zweit drauflos, so wie es heute bei jungen Leuten üblich ist. Seit sich herumgesprochen hat, dass wir uns bei den Abendveranstaltungen schick machen und bei uns eine tolle Stimmung herrscht, lassen sich dort auch immer mehr Männer blicken.“

Mittlerweile gehören mehr als zwei Dutzend Bewohnerinnen und Bewohner zum festen Kern der Tanzgruppe. Mit einigen hat sich Elke Thomsen inzwischen sogar angefreundet, so dass sie alle Geburtstage gemeinsam feiern oder sich im Krankheitsfall umeinander kümmern. „Wer offen für das Leben bleibt, braucht nicht einsam zu sein“, ist Elke Thomsen überzeugt.   

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