Die Kursana-Bewohnerin Charlotte Knie freut sich über den Besuch von Rayha. (©Kursana)

 
07.02.2023

Sanftmut auf vier Pfoten

Ihre Ruhe ist ansteckend, sie kann trösten und die Stimmung aufhellen: Wenn die Rhodesian Ridgeback Hündin Rayha das Kursana Domizil Siegen besucht, sorgt sie für viele strahlende Gesichter.

„Oh wie schön, dass du mich besuchst“, freut sich die Bewohnerin Charlotte Knie, als sie die Besuchshündin Rayha und ihre Besitzerin Andrea Rink entdeckt. Die beiden sind in der Einrichtung gut bekannt. Einmal im Monat kommt die Ehrenamtliche mit ihrer Hündin die Bewohner besuchen. Dann geht sie mit ihnen spazieren, oder sie verbringen einfach nur gemeinsam etwas Zeit auf dem Zimmer. Hauptsache, Rayha ist da. Schon ab der Eingangstür werden sie auf ihrem Weg durchs Haus von vielen Senioren freudig begrüßt. Auch die Hundedame spart nicht mit Freundlichkeiten, wenn sie den Senioren begegnet oder ihr Zimmer betritt. Liebevoll stupst sie Charlotte Knie an. „Siehst du? Der kennt mich. Ja, der mag mich“, lacht die Bewohnerin und verrät dem Tier: „Ich mag dich auch furchtbar gern!“

Charlotte Knie streichelt Rayha den Rücken und strahlt. Mit Bewunderung würdigt sie den prägnanten „Ridge“, ein Haarkamm, der für die Rasse typisch ist. Die Hündin genießt die Zuwendung sichtlich. Auch wenn sie ihre Besitzerin dabei keine Sekunde aus den Augen lässt, zieht sie die Bewohnerin ganz in ihren Bann. Manchmal gibt Rayha eine Showeinlage und führt kleine Aufgaben aus. Zum Beispiel sucht sie Leckerlis, die Andrea Rink im Zimmer versteckt. Sie und ihre 4‑jährige Hündin sind ein eingespieltes Team. Vor zwei Jahren hat Rayha eine Besuchshund-Prüfung abgelegt. Seitdem besucht Andrea Rink mit ihr ehrenamtlich soziale Einrichtungen im Siegerland. Rayha hat ein ruhiges, freundliches Wesen, ist klug und aufmerksam. Ihr Talent für diese Aufgabe liegt bei Rayha in der Familie: Schon ihre Mutter und Großmutter waren Besuchshunde.

Zwar ist Rayha kein ausgebildeter Therapiehund, wie sie zum Beispiel von Heilpädagogen in der tiergestützten Therapie gezielt eingesetzt werden. Doch auch Besuchshunde leisten große Dienste. Denn schon allein die Anwesenheit eines Hundes bringt Freude und hat vielfältige positive Effekte. „Durch das Streicheln des weichen Fells und das Füttern werden die Motorik und die Sinneswahrnehmung gefördert“, erklärt die Ergotherapeutin Anna Seidel. Tiere und insbesondere Hunde können beruhigen und als Tieröffner wirken, ob bei Kindern oder Erwachsenen, und sehr deutlich auch bei Menschen mit Demenz. „Durch die Interaktion mit dem Tier wird Trost, Wärme und Freude gespendet“, hat Anna Seidel schon oft beobachtet. Aber nicht nur die Lebensfreude wird geweckt, sondern auch die Erinnerung. „Weißt du, zu Hause haben wir auch immer Hunde gehabt“, erzählt Charlotte Knie der Hündin Rayha. Und das hat die sanftmütige Besucherin schon von vielen Senioren gehört.

Foto: Kursana

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