Zwei, die sich gut verstehen: Pflegefachkraft Julia Kanczi (24) und Bewohnerin Helga Mäcken (86) aus dem Kursana Domizil Aurich. ©Kursana

 
27.06.2017

„Ein Sonnenschein für die Senioren“

Mit ihrem Engagement und ihrer Herzlichkeit hat Julia Kanczi, Pflegefachkraft aus Rumänien, die Herzen der Bewohner im Kursana Domizil Aurich gewonnen.

In den ersten Monaten sah man Julia Kanczi im Kursana Domizil Aurich oft mit einem Wörterbuch herumlaufen. Manches Mal hat die Pflegefachkraft aus Rumänien Begriffe nachschlagen müssen, um sich verständigen zu können. „Zum Glück hatten die Bewohner und Kollegen viel Verständnis und haben mich toll unterstützt“, sagt Julia Kanczi. Die Herzen der Menschen, die sie seit Februar 2016 in der Senioreneinrichtung betreut, hat die 24-Jährige auch ohne perfekte Sprachkenntnisse gewinnen können: Sie punktete mit Herzlichkeit und ihrem stets freundlichen Wesen.
„Frau Kanczi ist ein echter Sonnenschein für unsere Senioren“, sagt Direktorin Sabine Häßner. „Sie ist immer positiv und sehr motiviert, so dass sie schnell große Fortschritte gemacht hat.“ In ihrer Heimat hat die ausgebildete Krankenschwester einen viermonatigen Deutschkurs absolviert, um sich über eine Vermittlungsagentur in Deutschland zu bewerben. Da ihre Tante seit 17 Jahren in Ostfriesland lebt, wollte Julia Kanczi gern nach Aurich. Das Kursana Domizil mietete für den Einstieg eine Ferienwohnung an, half bei Behördengängen und der Wohnungssuche und kümmerte sich um die Anerkennung des Abschlusses in Deutschland. Anfangs besuchte Julia Kanczi eine Sprachschule in Aurich und büffelte auch privat intensiv die neue Sprache. Mit Hilfe ihrer Kolleginnen lernte sie die Abläufe in einer Pflegeeinrichtung und den Umgang mit demenziell erkrankten Senioren kennen.
 „Die Kolleginnen haben mich auch mit dem Auto zur Arbeit mitgenommen, zu ihren Geburtstagsfeiern eingeladen und mir gezeigt, wo man günstig einkaufen kann“, erzählt Julia Kanczi. „Durch ihre Unterstützung bin ich hier schnell heimisch geworden.“ Während eine Mitbewerberin wegen ihres Heimwehs nach einem halben Jahr nach Rumänien zurückgekehrt ist, hat sich Julia Kanczi für ihre Zukunft konkrete Ziele gesetzt. „Ich bin froh, dass ich mit meinem Gehalt meine Großeltern in Rumänien, bei denen ich aufgewachsen bin, finanziell unterstützen kann“, sagt sie. Mittlerweile ist auch ihr Lebensgefährte nach Aurich gezogen und hat Arbeit in einer Firma für KFZ-Werbung gefunden. „Wir möchten hier fünf Jahre arbeiten und sparen, um dann in unserer Heimat ein Haus bauen zu können und eine Familie zu gründen.“
Und noch ein anderes Ziel verfolge sie bei ihrer Arbeit im Domizil, erzählt Julia Kanczi lachend. „Ich möchte mit der Zeit auch ein bisschen plattdeutsch lernen, um mich mit den Bewohnern in ihrer vertrauten Sprache unterhalten zu können.“

Zur Übersicht