Hildegard Kaiser freut sich über die Glückwünsche von Ortsbürgermeister Sebastian Schulze, Tochter Ingeborg Kaiser-Schuchardt und Direktorin Sabine Häßner (v.l.n.r.) zum 105. Geburtstag. ©Kursana

 
15.02.2018

Mit 105 Jahren mitten im Leben

Hildegard Kaiser, Aurichs drittälteste Bürgerin, feierte im Kursana Domizil Aurich Geburtstag.

Mit einem Sektfrühstück für Familie, Freunde und Mitbewohner feierte Hildegard Kaiser am Donnerstag im Kursana Domizil Aurich Geburtstag. Seit vielen Jahren ist es Tradition, dass ihr ihre Tochter Ingeborg Kaiser-Schuchardt (70) für jedes Lebensjahr eine Narzisse schenkt – dass in diesem Jahr ein üppiger Strauß aus 105 Blumen die Tafel schmückt, kann die rüstige alte Dame kaum fassen. „Wer hätte gedacht, dass ich einmal so alt werde“, staunte die Seniorin und genoss die Feier, bei der der Ortsbürgermeister von Aurich-Mitte, Sebastian Schulze, persönlich seine Glückwünsche überbrachte.

„Meine Mutter nimmt bis heute rege Anteil am Leben und lässt keine Feier aus“, erzählt Ingeborg Kaiser-Schuchardt, die ihre Mutter täglich am Nachmittag besucht. Bei schlechtem Wetter spielen beide zusammen mit einer Nachbarin auf dem Wohnbereich „Mensch, ärgere dich nicht“, ansonsten machen sie einen Spaziergang. Während Hildegard Kaiser im Domizil noch selbständig mit dem Rollator unterwegs ist, zieht sie bei der täglichen Tour den Rollstuhl vor. „Meine Mutter möchte etwas erleben und ist gern mit mir am Kanal unterwegs“, sagt die Tochter. „Dabei erkundigt sie sich dann ausgiebig danach, von wem es  Neuigkeiten gibt.“

Bis vor viereinhalb Jahren lebte die gebürtige Dortmunderin, die vor 24 Jahren aus dem Sauerland nach Aurich zog, noch allein in ihrem Reihenhaus und kümmerte sich um ihren kleinen Garten. Eine Thrombose am Auge, durch die sich ihr Sehen verschlechterte, verkraftete Hildegard Kaiser genauso wie eine Oberschenkelhalsfraktur vor zwei Jahren. Voller Lebensmut steckt sich die alte Dame immer wieder Etappenziele, die sie erreichen möchte: Vor zwei Jahren reiste sie ins Amsterdamer Reichsmuseum, um Rembrandts berühmtes Gemälde „Die Nachtwache“ zu sehen. Im vergangenen Jahr freute sie sich über die Hochzeit ihrer Enkelin. Auch wenn sie mittlerweile längere Ruhepausen einlegt, ist Hildegard Kaiser stets bei der wöchentlichen Teerunde im Domizil dabei. Und ihrer Geburtstagsfeier blickte sie voller  Vorfreude entgegen.

„Ich habe das Leben immer genommen, wie es kam“, beschreibt Hildegard Kaiser ihr Rezept für ein Altern in Zufriedenheit.

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