Seit über vier Jahren miteinander vertraut: Immer freitags kommt Bewohnerin Anna Wackert (90) aus dem Kursana Domizil Aurich in den hauseigenen Friseursalon zu Marion Rademacher-Janssen (52). ©Kursana

 
20.03.2018

„Pflege für Haar und Seele“

Marion Rademacher-Janssen (52) hat als Friseurin im Kursana Domizil Aurich ihre Herzensaufgabe gefunden.

Immer freitags ist Anna Wackert (90) aus dem Kursana Domizil Aurich im hauseigenen Salon bei Friseurin Marion Rademacher-Janssen zum Waschen, Legen – und Klönen. „Das gönn ich mir, denn ein gepflegtes Äußeres war mir immer wichtig“, sagt die ehemalige Verkäuferin in einer Bäckerei in Bremerhaven, die seit fast viereinhalb Jahren  in der Senioreneinrichtung lebt. „Außerdem ist Marion so ein positiver Mensch. Es tut einfach gut, sich von ihr verwöhnen zu lassen.“

Auch der Auricher Friseurin liegt der persönliche Kontakt zu „ihren“ Senioren am Herzen. Früher habe sie in ganz normalen Friseursalons gearbeitet, erzählt die 52-Jährige. Nachdem sie ihre Großmutter zwei Jahre lang gepflegt hatte,  stieß sie 2010 auf eine Anzeige, in der eine Friseurin für Senioreneinrichtungen gesucht wurde. „Das ist meine Berufung“, sagt Marion Rademacher-Janssen. „Hier verschanzt sich niemand hinter seiner Zeitung, sondern die Bewohner sind unglaublich dankbar, wenn sie sich auch mal mit ihren Sorgen anvertrauen können.“

Von der klassischen Dauerwelle bis zum Strähnchen- und Wimpernfärben reicht die Bandbreite ihrer Tätigkeiten. Auch einige männliche Bewohner kommen regelmäßig, um sich den Bart schneiden zu lassen. Der Kontakt zu demenziell erkrankten Senioren  stellte sie anfangs vor Herausforderungen, gibt  Marion Rademacher-Janssen zu. „Ich habe gelernt, bei ihnen noch ruhiger und oftmals auch ohne Spiegel zu arbeiten, weil manche der demenzkranken Bewohner von ihrem Spiegelbild irritiert sind.“

Mittlerweile ist die Friseurin zwei Tage die Woche im Kursana Domizil Aurich tätig, zwei weitere Tage in einer Senioreneinrichtung in Hooksiel. „Ich könnte nicht mehr zurück in einen normalen Salon. Meine Omis würden mir zu sehr fehlen“, sagt Marion Rademacher-Janssen. „ Es gibt mir persönlich sehr viel, dass ich den Bewohnern mit Pflege für Haar und Seele so viel Wohlbefinden vermitteln kann.“

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