Das Kochen macht Jörg Wrusch auch nach so vielen Jahren immer noch Spaß, Foto: Kursana

 
14.02.2023

Ein Vierteljahrhundert an den Kochtöpfen

Am 1. Februar war Jörg Wrusch 25 Jahre lang im Kursana Domizil am Landsberger Tor in Berlin.

Jörg Wrusch wollte immer Koch werden und die Weltmeere bereisen. Das mit der Seefahrt wurde in der DDR nichts. Aber Koch ist der heute 59-Jährige geworden. Und ist es immer noch gern.

Gelernt hat er den Beruf in seiner Heimatstadt Frankfurt (Oder) bis 1982. Doch bereits 1985 nach seiner NVA-Zeit ist er nach Berlin gezogen. Im sogenannten Regierungsstädtchen in Niederschönhausen kochte er unter anderem für Staatsgäste.

Im Kursana am Hirschfelder Weg war er von Anfang dabei. Bevor im April 1998 die ersten Bewohner kamen, hat er als stellvertretender Leiter Geschirr, Besteck, Geräte und Möbel bestellt, um Küche und Restaurant einzurichten.

Das Restaurant war damals öffentlich. Stolz zeigt Jörg Wrusch ein dickes Album mit Fotos der vergangenen 25 Jahre: Hochzeitsfeiern, festliche Büffets, Frühschoppen, selbstgebackene Kuchen und Torten für einen Basar, Tanztee für Bewohner und Nachbarn aus dem Wohngebiet. Nicht erst seit der Corona-Pandemie kämen immer weniger Leute von draußen. „Die Marzahner gehen nicht mehr so oft Essen. Viele können sich das nicht leisten. Auch ihre Kaffeegäste bewirten sie jetzt öfter Zuhause“, erzählt er dazu.     

Am Alltag in der Küche ändert das freilich nichts. Täglich kochen Wrusch und sein Kochkollege – der im Übrigen Koch heißt – zwei Essen für insgesamt 260 Personen. Auf Abwechslung legt das Küchenteam großen Wert. In den Essenplänen für die nächsten vier Wochen finden sich keine Wiederholungen.

Am liebsten kocht und isst Joerg Wrusch einen Kassler- oder Rinderschmorbraten. Es darf auch ein Hühnerfrikassee sein.

Die Arbeit in einer Küche sei körperlich anstrengend, weiß der erfahrene Koch. Die Nachwuchssuche falle schwer. Dazu käme, dass das Fernsehen mit den Kochshows ein falsches Bild des Berufes zeichne. Azubis strichen die Segel, wenn sie sehen, dass auch putzen, schälen, schnippeln und schwere Waren transportieren zur alltäglichen Arbeit gehören.

Dem Jubilar macht seine Arbeit jedoch immer noch Freude. Viele der Bewohner kennt er persönlich, weil er öfter auch mal als Kellner einspringen muss. „Da bekomme ich sofort ein Feedback für unsere Arbeit.“

   

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