Drei Frauen – ein Team: Sabrina Völker (M.), Leiterin der Sozialen Betreuung, Jacqueline Streubel (l.), Mitarbeiterin in der Betreuung und Ehrenamtlerin Christina Mösch. Foto: Daniela Kühn

 
15.05.2019

Trio bringt es gemeinsam auf 45 Jahre in der Seniorenbetreuung im Domizil

Sabrina Völker, Jacqueline Streubel und Christina Mösch sind mit ganzem Herzen dabei, wenn es darum geht, den Alltag älterer, pflegebedürftiger Menschen abwechslungsreich zu gestalten und dabei ihre vorhandenen Fähigkeiten zu fördern und zu stärken. Die drei Frauen von der sozialen Betreuung im Domizil Marzahn lieben ihren Beruf.

„Das gilt für unser gesamtes Team“, bekräftigt Sabrina Völker. Schon als Jugendliche war der gelernten Betreuungsfachkraft klar, dass sie mit Senioren arbeiten möchte. Seit 2015 leitet die 33-Jährige den Bereich im Domizil und ist verantwortlich für neun Mitarbeiterinnen, einen Mitarbeiter und ehrenamtliche Helfer. Begonnen hat sie vor zehn Jahren in der Senioreneinrichtung in der Märkischen Allee als Betreuungskraft. Zuvor hat sie u.a. eine Demenz-WG geleitet. Regelmäßige Fort- und Weiterbildungen gehören in ihrem Beruf dazu. So ist Sabrina Völker beispielsweise geschult als Sterbebegleiterin, Aroma-Therapeutin, Ehrenamtskoordinatorin. „Es ist sehr wichtig, immer auf aktuellem Stand zu bleiben. Ständig gibt es neue Erkenntnisse zur Betreuung von Senioren und damit auch neue Therapie- und Beschäftigungsangebote. Kursana legt großen Wert darauf, dass wir uns fortbilden und spezialisieren. Das kommt unserem inneren Bedürfnis nach Weiterentwicklung sehr entgegen.“ Damit spricht sie auch für ihre Kollegen. „Wir sind alle mit ganz viel Herzblut dabei. Die Wünsche und Bedürfnisse der Bewohner stehen für uns an erster Stelle. Wir sind ihr Zuhause und dafür da, dass es ihnen gut geht und sie sich wohlfühlen. Das klappt auch deshalb, weil die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Pflege, Service und sozialer Betreuung so gut funktioniert.“

Schon seit 30 Jahren ist Jacqueline Streubel (56) im Marzahner Seniorenheim beschäftigt. 1989 hat sie im Büro angefangen, wechselte 1993 in die Pflege und ist seit 2011 in der Betreuung. „Da ich beide Seiten kenne, weiß ich, wie wichtig die Teamarbeit von pflegerischer und sozialer Betreuung ist und wie wir die Pflegekräfte unterstützen können.“ Der Rückhalt im Kollegium ist enorm, betont Jacqueline Streubel. „Wie stehen einander bei, auch im Krankheitsfall. Wir sind nicht einfach nur Kollegen, sondern im Lauf der Zeit haben sich Freundschaften entwickelt. Davon profitieren natürlich auch die Bewohner, denn sie spüren, dass wir unsere Arbeit gern machen.“ Natürlich können nicht immer alle Mitarbeiter einer Meinung sein. „Unterschiedliche Ansichten sind ganz normal, aber für uns kein Problem. Wir finden immer eine gemeinsame Lösung.“ Ein sicheres Zeichen für die gute Zusammenarbeit ist die geringe Fluktuation. „Wir sind ein stabiles Team. Gemeinsame Aktionen, Ausflüge, Grillabende und vieles stärken den Zusammenhalt“, sagt Jacqueline Streubel.

Derzeit leben 153 pflegebedürftige Frauen und Männer in dem Seniorenheim, darunter auch einige Angehörige von Mitarbeitern. „Wir kennen alle Bewohner mit Namen, wissen, welche Vorlieben sie haben und was sie weniger interessiert“, sagt Sabrina Völker. Etwa 35 verschiedene Beschäftigungsangebote gibt es pro Woche – von der Presseschau über Koch- und Backaktionen, Rätselstunden, Musik- und Sportgruppen oder Spaziergänge in die Umgebung bis hin zu Ausflügen, die sie manchmal sogar bis an die Ostsee führen, und großen Feiern. „Dank unserer ehrenamtlichen Helfer können wir das Angebot sogar noch breiter fächern“, betont die Leiterin. Sie bereichern den Alltag der Senioren mit Singekreisen, Malkursen, Hundebesuchen, Spiele-Nachmittagen und vielem mehr. Zu den guten Seelen im Ehrenamt zählt Christina Mösch (66). Bis zu ihrem Ruhestand im  November 2018 hat sie selbst fünf Jahre in der Betreuung im Haus gearbeitet. „Zum Glück ist sie uns nach ihrem Renteneintritt erhalten geblieben. Sie ist uns eine große Hilfe, da sie die Abläufe unserer Arbeit, das Domizil, die Mitarbeiter und natürlich die Bewohner kennt.“ Christina Mösch empfindet es ebenfalls als Glück, ihre früheren Kollegen unterstützen zu können. „Ich habe meinen Beruf geliebt und habe große Freude daran, ihn durch das Ehrenamt noch ausüben zu können. Die Bewohner sind mir ans Herz gewachsen und ich finde es schön, wenn wir Zeit zum Plaudern haben, wenn sie aus ihrem Leben erzählen können.“ Immer mittwochs leitet die Rentnerin im Unruhestand den Handarbeitszirkel. „Es ist faszinierend, wenn sich selbst Frauen mit Demenz wieder an fast vergessene Fähigkeiten erinnern, den Kreuzstich beherrschen oder erzählen, was sie früher alles bestickt haben.“

Viele Senioren nehmen die Angebote gern an, „andere müssen wir motivieren. Das gehört dazu. Manche wünschen auch gar keine Beschäftigung, das müssen wir akzeptieren, schließlich sind die Bedürfnisse der Bewohner für uns maßgeblich“, sagt Sabrina Völker. „Neben dem Zeitvertreib spielen die therapeutischen Effekte eine große Rolle. Die verschiedenen Angebote aktivieren das Gedächtnis, stärken motorische Fähigkeiten, trainieren den Bewegungsapparat.“

Zur Übersicht