Minischwein Bolle gewann im Kursana Domizil Bremen die Herzen der Bewohner. Copyright: Kursana.

 
02.03.2015

Besuch von Minischwein „Bolle“

Tierisches Vergnügen im Kursana Domizil Bremen

Zuerst steckte Bolle die Nase nur vorsichtig aus dem Körbchen, doch dann tapste das Wiesenauer Minischwein an der Leine von „Frauchen“ Helga Mestemacher ganz mutig durch den Raum. „Schweine können sehr gut riechen“, erklärt Bolles Besitzerin den Bewohnern des Kursana Domizils Bremen. „Wenn viele Menschen zusammenkommen, ist eine Schweinenase schnell überfordert. Und außerdem ist Bolle ein bisschen schüchtern.“ Doch mit Hilfe leckerer Apfelstücke wurde das Minischwein immer zutraulicher, und die Senioren schlossen ihren tierischen Gast schnell ins Herz. „Wie alt wird es denn?“, „Was frisst so ein Schwein?“, „Wo lebt es denn bei Ihnen?“ – die Fragen der Bewohner wollten gar nicht enden.

Seit gut einem halben Jahr hat die Referentin aus Bad Essen Bolle dabei, wenn sie in Senioreneinrichtungen ihren Bildervortrag über „Tiere im heimischen Wald“ hält. „Viele alte Menschen kennen Schweine von früher aus der Landwirtschaft“, erzählt Helga Mestemacher. „Sie schwelgen sofort in Erinnerungen. Ich habe auch schon oft erlebt, dass demente Menschen in Gegenwart von Bolle sehr präsent sind und zu erzählen beginnen.“

Manchmal zeigt das Dreivierteljahr alte Minischwein, das mittlerweile zwölf Kilo auf die Waage bringt, den Senioren auch ein paar Kunststücke: Bolle kann auf Kommando „Platz“ machen, er kann durch einen Reifen springen oder mit seinem blauen Ball Tore schießen. Doch die Belohnung muss stimmen. „Schweine fressen einfach zu gern“, sagt Helga Mestemacher und führt aus, was auf Bolles Speiseplan steht: „Viele Arten von Gemüse, geschrotetes Getreide und Erdnüsse als besonderes Leckerli.“ Rund  zwanzig Kilo wiegt ein ausgewachsenes Minischwein, das bis zu 15 Jahre alt werden kann.

Tagsüber lebt Bolle bei Helga Mestemacher in einem Auslauf, nachts schläft das Minischwein in einer Hundebox im Haus. „Daran habe ich ihn von Anfang an gewöhnt, damit ich mit ihm reisen kann“, erzählt sie. „Zum Glück fährt Bolle  gern Auto. Er liegt in seiner Box und grunzt gemütlich.“ Doch – daran lässt Helga Mestemacher keinen Zweifel – Schweine sind keine Kuscheltiere. „Einmal am Tag wird Bolle von mir kräftig durchgekrault“, berichtet Helga Mestemacher den Senioren. „Aber von Fremden lässt er sich nicht gern anfassen.“ Schließlich ist Bolle ja schüchtern.

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