Sabine Segelken (l.) und Heike Dietrich von der sozialen Betreuung im Kursana Domizil Bremen überreichten Lotte Fischer an ihrem 101. Geburtstag einen Blumenstrauß. ©Kursana

 
02.04.2024

„Das Leben nicht so verbissen sehen“

Am 27. März feiert die Bremerin Lotte Fischer im Kursana Domizil ihren 101. Geburtstag. Die älteste Bewohnerin der Senioreneinrichtung zeichnet sich durch Optimismus aus.

Auf die Frage nach ihrem Rezept für ein langes Leben hat Lotte Fischer, die am 27. März im Kursana Domizil Bremen ihren 101. Geburtstag feiert, spontan eine Antwort parat. „Man sollte das Leben nicht so verbissen sehen“, sagt die Jubilarin schmunzelnd. Auch ihr Sohn Dettmer Fischer weiß die positive Lebenseinstellung seiner Mutter zu schätzen. „Sie ist immer fröhlich und optimistisch. Aus jeder noch so verqueren Situation weiß meine Mutter das Beste zu machen“, sagt er.  Außerdem ist die Bremerin bis heute im Rahmen ihrer Möglichkeiten aktiv und vielseitig interessiert. Ob Sitzgymnastik, Basteln oder Spielerunde: „Sie nimmt an allen Gruppenaktivitäten teil und liest jeden Tag die Zeitung“, erzählt Direktorin Sabine Häßner. „Außerdem ist Frau Fischer immer dabei, wenn bei uns gemeinsam gepuzzelt wird und macht sich mit großer Freude auf die Suche nach den passenden Puzzle-Teilen.“

Aufgewachsen in Bremen-Vegesack trat Lotte Fischer in jungen Jahren in den örtlichen Ruderverein VRV ein. Dort lernte sie ihren späteren Ehemann kennen, einen aktiven Leistungsruderer. Dann kam der Krieg. Als er endlich aus französischer Gefangenschaft heimkam, heiratete das Paar und bekam zwei Kinder. An die Stelle des Berufes trat fortan die Familie. Dem erlernten Handwerk blieb Lotte Fischer allerdings treu. „Ihre Hüte hat meine Mutter Zeit ihres Lebens selbstgemacht“, erzählt Dettmer Fischer. Denn Lotte Fischer ist ausgebildete Putzmacherin. Heute würde man Hutdesignerin oder Modistin sagen. Ihre kreative Ader lebte Lotte Fischer nicht nur bei der Fertigung von Damenhüten, sondern auch in der Malerei aus. Die 1970er und 80er Jahre waren ihre intensivste Schaffensphase, in der sie viele Ausstellungen veranstaltete.

Treu blieb Lotte Fischer auch dem Ruderverein, in dem sie und ihr Mann sehr aktiv waren und in dem sie bis heute Mitglied ist. Der Rudersport, Wanderfahrten, Skifahren und viele gemeinsame Aktivitäten mit einem großen Freundeskreis prägten ihre Freizeit. Darüber hinaus machte sie Krafttraining und besuchte bis zu einem Alter von 92 Jahren regelmäßig ein Sportstudio. Als ihr Mann 2006 verstarb, lebte sie noch einige Jahre im Haus der Familie. 2017 zog Lotte Fischer nach einem Schlaganfall ins Kursana Domizil Bremen. Durch ihre Freude am Miteinander und ihren Optimismus ist sie beliebt und in der Gemeinschaft bestens integriert. „Jetzt im Frühling macht sich Frau Fischer wieder als unsere Sonnenanbeterin einen Namen“, erzählt Sabine Häßner schmunzelnd. „Es ist schön zu sehen, wie sie im Garten mit ihrem Rollstuhl der Sonne auf der Spur ist und jeden Sonnenstrahl genießt.“

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