Der ehemalige Deutschlehrer Günther Lentz (75, l) aus dem Kursana Domizil Bremen freut sich über die Besuche von Oliver Russay (53) und seinem Therapiehund „Connor“. ©Kursana

 
20.03.2018

„Der beste Weg, um Deutsch zu lernen“

Der Sportlehrer Oliver Russay (53) aus Ungarn besucht mit seinem Therapiehund „Connor“ drei Mal die Woche die Bewohner im Kursana Domizil Bremen

Wenn Oliver Russay (53) an drei Nachmittagen die Woche mit seinem ausgebildeten Therapiehund „Connor“ das Kursana Domizil Bremen besucht, ist die Freude bei den Bewohnern groß. Denn der Border Collie lässt sich nicht nur gern kraulen, sondern hat auch jede Menge Kunststücke parat. „Der Hund ist ein echter Profi, der tolle Tricks kann“, schwärmt Günther Lentz (75), der seit knapp drei Jahren in der Senioreneinrichtung lebt. „Ich kann sogar mit ihm  Fußball spielen. Connor bringt den Tennisball immer wieder zu mir zurück.“

Doch nicht nur der ehemalige Lehrer für Deutsch, Geschichte und Politik, der am Gymnasium in Vegesack unterrichtet hat, profitiert von der Begegnung. „Für mich sind die Besuche bei den Senioren der beste Weg, um Deutsch zu lernen“, sagt Oliver Russay, der im August 2017 aus seiner Heimat Ungarn nach Deutschland kam, um hier als Sportlehrer an den Schulzentren in Vegesack und Blumenthal zu unterrichten. Zusammen mit seiner Frau, die ebenfalls Lehrerin ist, und seinem autistischen Sohn wurde er in Bremen-Nord ganz in der Nähe des Domizils sesshaft. „Beim Spaziergang mit Connor kam ich auf die Idee, den Senioren ehrenamtlich meine Besuche anzubieten“, erzählt Oliver Russay. „Der Hund ist für den Umgang mit meinem kranken Sohn ausgebildet worden. Ich finde schön, wenn er auch anderen Menschen Freude bringen kann. Vor allem die demenzkranken Bewohner blühen auf, wenn sie ihn sehen.“

Besonders im Kontakt mit Bewohner Günther Lentz ist auch Oliver Russay gefordert, denn die beiden Männer diskutieren gern über alle Themen von Fußball bis Hundeerziehung. „Herr Russay gibt sich wirklich jede Mühe, die schwierige deutsche Sprache zu ergründen“, hat der ehemalige Deutschlehrer festgestellt und lobt: „Ich stelle fest, dass er sich stetig verbessert.“

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