Privat und beruflich verbunden: Die Pflegefachkräfte Maria Oprea und Gheorghe Kudor-Varga arbeiten gemeinsam im Team vom Domizil Bremen.
„Ich liebe Bremen und die Menschen in dieser Stadt“, sagt Maria Oprea und lacht. „Ich mag hier Karneval feiern, durch die Altstadt bummeln und sonntags in der Bäckerei frühstücken. Aus Bremen will ich nie wieder weg!“ Die temperamentvolle Krankenschwester, die vor zehn Jahren mit ihrer fünfjährigen Tochter aus Rumänien in die Hansestadt kam, ist ein Paradebeispiel für die gelungene Integration ausländischer Fachkräfte in den heimischen Arbeitsmarkt. Dabei hat die 44-Jährige nicht nur selbst in der Pflege Karriere gemacht, sondern andere bei ihrem Neustart in Deutschland motiviert und begleitet. Einer von ihnen ist ihr Partner, Pflegefachkraft Gheorghe Kudor-Varga (51), mit dem sie jetzt zusammen im Domizil Bremen arbeitet.
Maria Oprea hatte eine erste Ausbildung zur Fashion Designerin gemacht und zwölf Jahre in der Modebranche gearbeitet, als sie sich mit 30 Jahren dazu entschloss, die Ausbildung zur Krankenschwester zu machen. Nebenbei begann sie, die deutsche Sprache zu lernen, weil sie sich in Deutschland ein neues Leben aufbauen wollte. „Hier werden Fachkräfte gesucht“, sagt sie. „Ich wusste, dass der Beruf ein großes Potenzial hat und wollte von Anfang an möglichst viel lernen und mich immer weiterbilden.“ Nach zwei Jahren als Pflegefachkraft in einer Bremer Pflegeeinrichtung wechselte sie ins Klinikum Bremen-Nord und machte dort die Fortbildung zur Hygienebeauftragten. Dann wurde sie Teamleiterin bei einem ambulanten Dienst für intensivmedizinische und palliative Pflege. Als Wohnbereichsleiterin in einer stationären Einrichtung machte sie die Weiterbildung zur Pflegedienstleiterin und startete jetzt als stellvertretende PDL im Domizil.
„Da ich selbst am Anfang so unsicher war, hatte ich bei jeder Arbeitsstelle die neuen Kollegen im Blick, vor allem, wenn sie aus dem Ausland kamen“, sagt Maria Oprea. „Ich habe immer nachgefragt, ob sie alles verstanden haben und ob sie weitere Hilfe brauchen. Ich habe sie motiviert und zu Ämtern begleitet und gesagt: Das erste Jahr ist schwer, dann wird es leichter. Schau mich an: Wer dranbleibt, kann es schaffen!“
Als Maria Oprea vor drei Jahren ihren heutigen Partner Gheorghe Kudor-Varga kennenlernte, hatte der Rumäne als ausgebildeter Feuerwehrmann zwar den Abschluss als Krankenpfleger in der Tasche, doch sich in Deutschland für eine Arbeit als Haustechniker entschieden. Mit ihrer Begeisterungsfähigkeit konnte Maria Oprea ihn motivieren und durch den Sprachkurs bis zum B2-Abschluss und zur Anerkennung seines Abschlusses in Deutschland lotsen. Seit Oktober 2023 arbeitet er als Pflegefachkraft im Domizil Bremen, wo Direktorin Sabine Häßner ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Ausland intensiv unterstützt und fördert. Mittlerweile gehören dort sieben Pflegekräfte aus Rumänien zum Team.
„Es lohnt sich, mehr Zeit und Geduld in motivierte ausländische Fachkräfte zu investieren und ihnen stärker bei der Integration zu helfen“, sagt Maria Oprea, die sich vor sechs Jahren eine Eigentumswohnung in Bremen gekauft hat. „Wer hier gut ankommt, kann später sein Wissen an neue Kollegen aus dem Ausland weitergeben.“ Maria Oprea, die für so viele ein Vorbild ist, hat ihr nächstes Ziel bereits vor Augen: Sie möchte deutsche Staatsbürgerin werden.
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