Elke und Peter Rudy aus Schwanewede proben für den Auftritt im Kursana Domizil. Copyright: Kursana

 
26.10.2014

"Es ist ein gutes Gefühl, Freude zu bringen."

Das Ehepaar Rudy engagiert sich seit drei Jahren ehrenamtlich im Kursana Domizil Bremen.

Heute nennt es Elke Rudy eine glückliche Fügung, dass ihre Tochter Maria Ladwig 2011 im Kursana Domizil Bremen zu arbeiten begann. Denn die Ergotherapeutin tat sich schwer damit, dass sie im neuen Job auch den musikalischen Nachmittag betreuen sollte. „Maria singt nicht gern, sie musste sich in diese Aufgabe erst einarbeiten“, erinnert sich Elke Rudy. „Da habe ich ihr angeboten, dass mein Mann und ich zur Überbrückung mit den Bewohnern singen können. Schließlich waren wir beide lange im Chor aktiv und haben schon immer leidenschaftlich gern Hausmusik gemacht.“ Aus dem Provisorium von einst  ist in der Senioreneinrichtung längst eine feste Institution geworden: Seit drei Jahren singen die 59jährige Schwanewederin und ihr Mann Peter Rudy (71) nun schon regelmäßig mit den Bewohnern und fühlen sich im Domizil „liebevoll aufgenommen wie in einem zweiten Zuhause“.

Elke Rudy kann sich noch gut daran erinnern, wie aufgeregt sie beim ersten Konzert am Nikolaustag 2011 war. „Ich wollte alles perfekt machen und mich bloß nicht auf dem Klavier verspielen“, erzählt sie. „Denn schon damals habe ich mir gewünscht, wiederkommen zu dürfen.“ Die Grundschullehrerin für Religion, Deutsch und Musik hatte 2008 wegen einer Krebserkrankung aus dem Schuldienst  ausscheiden müssen. Erst durch die neue Aufgabe war der Schwanewederin klar geworden, welche Leere vor allem das Ende des Musizierens und Singens mit Kindern bei ihr hinterlassen hatte.

„Damals fragte ich mich, wie es sein würde, mit alten Menschen zu singen“, sagt Elke Rudy. „Sie sind natürlich nicht so lebhaft wie Kinder. Aber bei vielen können wir über das Singen Emotionen wecken. Und sogar demente Menschen erinnern sich wieder an die Lieder.“ Als größtes Geschenk empfand Elke Rudy, dass sie gleich nach dem ersten Auftritt von den Bewohnern gebeten wurde, recht bald wiederzukommen.

Mittlerweile haben die Rudys ein festes Repertoire aus Volksliedern passend zur jeweiligen Jahreszeit, Schlagern und Shantys zusammengestellt. Viele der regelmäßigen Besucher der Gesangsrunde sind Elke Rudy ans Herz gewachsen, und auch ihr Lampenfieber ist so gut wie vergessen. „Heute erfüllen wir auch spontan Wünsche der Bewohner nach ihren Lieblingsliedern.“

Von selbst, das hat die Schwanewederin oft überlegt, wäre sie wohl nicht auf die Idee gekommen, sich für dieses Ehrenamt zu engagieren. „Ich brauchte den Anstoß über meine Tochter“, sagt sie. „Denn mir war vorher gar nicht klar, dass ich etwas anzubieten habe, was anderen Menschen so viel geben kann.“ Seither versucht Elke Rudy, ihre Freude am Ehrenamt an andere Menschen weiterzugeben und sie zu animieren, ihre Talente etwa für Handarbeiten oder Vorlesen mit anderen zu teilen. Oder den alten Menschen bei Festen Getränke anzureichen oder sie auf einen Ausflug zu begleiten statt selbst allein zu Hause zu sitzen. „Man braucht sich nur einen Ruck zu geben und mal anzufragen“, meint Elke Rudy. „Dabei bekommt man über das Ehrenamt selbst viel mehr zurück, als man gibt. Denn es ist einfach ein gutes Gefühl, Freude zu bringen.“

Wer sich über ein Ehrenamt im Kursana Domizil Bremen informieren möchte, erhält weitere Informationen bei Elisabeth Broich, Leiterin Soziale Betreuung:  Telefon 0421 – 65 95 01 10 oder E-Mail kursana-bremen-sd@dussmann.de

 

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