Ihre Liebe zur Natur und die Freude an der Gartenarbeit hat die Bewohner Albert Borchard (l.) und Gert Oldewage im Kursana Domizil Bremen in Kontakt gebracht. ©Kursana

 
05.09.2023

Gartenfreundschaft im Seniorenheim

Bei gelegentlichen leichten Tätigkeiten in den Grünanlagen des Kursana Domizils Bremen lernten sich die beiden Bewohner Gert Oldewage (73) und Albert Borchard (80) aus Bremen-Nord näher kennen

Für Gert Oldewage war die Arbeit in seinem Garten in Bremen-Aumund zeitlebens die beste Methode, um sich zu entspannen und alle Sorgen zu vergessen. Als der 73-jährige Bankkaufmann und Diplompädagoge im November 2022 im Kursana Domizil Bremen einzog, freute er sich über sein Zimmer im Erdgeschoss mit Blick ins Grüne und platzierte als erstes sein Vogelhaus auf der kleinen Terrasse. „Im Frühling habe ich dann im Garten die Patenschaft für eine Vogeltränke übernommen, die ich jeden Morgen reinige und mit frischem Wasser auffülle“, erzählt er. „Als mir Pflanzen auffielen, die zurückgeschnitten werden mussten, habe ich der Direktorin meine Dienste angeboten. Ich bin froh, dass ich jetzt ab und zu mit leichten Tätigkeiten ein bisschen im Garten herumpuzzeln darf.“

Auch Albert Borchard, der im Februar dieses Jahres in die Senioreneinrichtung zog, interessiert sich für die Gartenarbeit. Als ehemaliger Hausmeister in Bremen-Nord hat der heute 80-Jährige die Mieter stets mit farbenfrohen Beeten voller frühblühender Blumenzwiebeln erfreut. „Um über den Tod meiner Frau wegzukommen, muss ich an die frische Luft und mich beschäftigen“, sagt er. „Draußen kann ich Menschen beobachten, in die Bäume schauen und ein bisschen träumen. Es ist auch nicht verkehrt, sich einmal für eine halbe Stunde den Fugenkratzer zu schnappen und sich ein bisschen nützlich zu machen.“ Als Albert Borchard mit seinem Rollator an der Terrasse von Gert Oldewage vorbeifuhr, kamen die beiden Männer schnell ins Gespräch und fachsimpelten über die Natur vor ihrer Haustür.

„Seither sprechen wir uns ab und arbeiten nach Lust und Laune ein bisschen in den Grünanlagen mit“, sagt Gert Oldewage. „Gemeinsam beobachten wir, wie sich Pflanzen entwickeln und freuen uns über jede Blüte. So ist Stück für Stück eine Vertrauensbasis gewachsen, auf der wir uns auch gut über Privates austauschen können. Da wir beide Raucher sind, treffen wir uns regelmäßig auf meiner Terrasse zum Klönen.“ Albert Borchard hat sich im Domizil neben der Gartenarbeit auch als „Steinmaler“ einen Namen gemacht. Seine Kieselsteine, die er mit Acrylfarbe bemalt und mit Motiven vom Marienkäfer bis zum Werder Bremen-Emblem verziert, sind längst zum Blickfang am Eingang des Domizils geworden. „Jeder, der im Kieselbeet seinen persönlichen Glücksstein entdeckt, darf ihn gern mitnehmen“, sagt Albert Borchard schmunzelnd. Direktorin Sabine Häßner freut sich über die Gartenfreundschaft ihrer Bewohner und hat den beiden Männern als kleines Dankeschön für ihr Engagement bereits Zigaretten und Bismarckheringe zum Abendessen spendiert.

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