Seit Oktober ist die erfahrene Führungskraft Sabine Häßner (57) als neue Direktorin im Kursana Domizil Bremen tätig. ©Kursana

 
29.12.2021

Gelebte Mitmenschlichkeit in der Pflege

Private Schicksalsschläge haben die Persönlichkeit und die berufliche Haltung von Sabine Häßner, der neuen Direktorin im Kursana Domizil Bremen, geprägt.

Als Frühaufsteherin ist die neue Direktorin Sabine Häßner meist schon um kurz nach fünf Uhr morgens im Kursana Domizil Bremen anzutreffen: Wenn alles noch ruhig im Haus ist, bespricht sich die 57-Jährige kurz mit den Nachtwachen und begrüßt die Kollegen von der Frühschicht. Auch wenn später die Senioren durch das Foyer zum Frühstück gehen, bleibt oftmals Zeit für einen kleinen Klönschnack. „Meine Tür und mein Ohr sind für die Sorgen von Mitarbeitern und Bewohnern immer offen“, sagt Sabine Häßner, die seit 37 Jahren in der Pflege arbeitet und im Oktober den Direktorenposten in der Senioreneinrichtung in Bremen-Nord übernommen hat. „Nur wenn wir ein echtes Miteinander und Füreinander im Haus pflegen, können wir gut durch diese herausfordernden Zeiten kommen.“

Schon seit der Kindheit im Sauerland wollte Sabine Häßner in der Pflege arbeiten. Als Mitte der 1980er Jahre nach der Geburt ihres ersten Kindes beide Elternteile schwer an Krebs erkrankten, übernahm sie selbst für eineinhalb Jahre bis zum Tod der Eltern die Pflege zu Hause. „Ich habe es damals so erlebt, dass im Krankenhaus im Umgang mit meiner Mutter und meinem Vater das Menschliche auf der Strecke geblieben ist“, sagt sie. „Diese Erfahrung hat mich privat und in meiner beruflichen Haltung geprägt: Mir ist ein empathischer und wertschätzender Umgang mit allen Menschen in der Einrichtung wichtig. Besonders auf ihrem letzten Weg sollen unsere Bewohner keine Schmerzen haben und würdevoll begleitet werden.“ Nach Abschluss der Ausbildung zur Pflegefachraft arbeitete Sabine Häßner in einem Krankenhaus in Plettenberg und lebte privat mit ihrem Mann, den drei Kindern und den Schwiegereltern in einem Mehr-Generationen-Haus. 2000 zog die Großfamilie gemeinsam in die Heimat ihres Mannes nach Ostfriesland.

Als Sabine Häßner vor elf Jahren die Leitung im Kursana Domizil Aurich übernahm, traf sie mit ihrer Pflegedienstleiterin Kati Klonz auf eine Kollegin, mit der sie auf einer Wellenlänge war und gemeinsame Werte umsetzen konnte. „Um eine gute Pflege zu gewährleisten, liegt mir immer am Herzen, die Mitarbeiter zu fördern und zur Aus- und Weiterbildung zu motivieren“, sagt Sabine Häßner. Seit vielen Jahren pflegt sie den Brauch, dass für jeden Kollegen am Tag seiner Prüfung in ihrem Büro eine Kerze brennt. Für ihr deutschlandweit tätiges Unternehmen hat die erfahrene Führungskraft mittlerweile schon mehrfach Senioreneinrichtungen beim Direktorenwechsel unterstützt. Bis sich Sabine Häßner jetzt entschieden hat, selbst in die Bremer Kursana-Einrichtung zu wechseln und zwischen dem Haus in Ostfriesland und der Wohnung in Bremen zu pendeln. „Hier arbeiten seit Jahren viele engagierte Mitarbeiter, denen ich in der schweren Zeit der Pandemie Stabilität und Kontinuität bieten möchte“, sagt sie. Durch die Freude über ein gelungenes Miteinander im Team gelinge es ihr auch bei großen Herausforderungen, die eigenen Batterien immer wieder aufzuladen, erzählt Sabine Häßner. „Und außerdem bin ich zum Glück ein Mensch, der leicht abschalten kann. Nach einer Runde mit dem Hund oder einer Folge meiner Lieblingsserie ´Downtown Abbey´ habe ich den Kopf schnell wieder frei.“

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