Die Nachfrage ist groß, wenn Ergotherapeutin Maria Ladwig einmal im Monat mit dem `Mobilen Kiosk´ über die Wohnbereiche im Kursana Domizil Bremen fährt.©Kursana

 
27.10.2016

"Shopping-Tour" im Domizil

Mit dem Einkauf beim „Mobilen Kiosk“ im Kursana Domizil Bremen erhalten sich die Bewohner ein wichtiges Stück ihrer Eigenständigkeit und Selbstbestimmung.

Wenn der geräumige Rollwagen am ersten Freitag jeden Monats über die Wohnbereiche des Kursana Domizils Bremen fährt, ist die Freude bei den Bewohnern groß: Besondere Leckereien laden dazu ein, sich mit einem kleinen Extra den Alltag in der Senioreneinrichtung zu versüßen. Fast alle Senioren, die den neuen Service in Anspruch nehmen, zahlen ihren Einkauf in bar und genießen damit auch sichtlich ein Stückweit ihre Selbständigkeit.

„Wir freuen uns sehr, dass die Bewohner den `Mobilen Kiosk´ so gut annehmen und nicht die Mühe scheuen, extra vorher für den Einkauf kleine Beträge von ihrem Taschengeldkonto  abzuheben“, sagt Ergotherapeutin Maria Ladwig, die als Mitarbeiterin der sozialen Betreuung oftmals die monatliche Einkaufs-Tour im Haus betreut. „Auch wenn viele Senioren nicht in der Welt des Euro angekommen sind und noch alle Preise in D-Mark umrechnen, so nehmen sie doch für diesen kleinen Einkauf immer noch ihr Geld selbst in die Hand. Das erhält ihre Alltagskompetenz und stärkt enorm das Selbstwertgefühl.“

Auslöser des neuen Serviceangebots im Domizil war die Schließung des Kiosks an der Hauptstraße im vergangenen Jahr, mit der die mobileren Bewohner ihre letzte Einkaufsmöglichkeit in der Nähe verloren. Die Idee einer mobilen Shopping-Tour wurde von den Mitarbeiterinnen der sozialen Betreuung von Anfang an so umgesetzt, dass sich Bewohner selbst engagieren und mitbestimmen können. Wenn Ergotherapeutin Petra Jürgens zum Einkaufen in den Supermarkt fährt, ist sie immer in Begleitung von mobilen Bewohnern, die ihre Einkäufe noch selbst erledigen können. Das Sortiment für den `Mobilen Kiosk´ orientiert sich an den Wünschen der Senioren, allerdings sind Tabak und Spirituosen tabu. Drogerieartikel werden vom Haus gestellt oder von den Angehörigen besorgt. Das Sortiment auf dem Rollwagen im Wert von hundert Euro, dessen Produkte zum Einkaufspreis weiterverkauft werden, ist nicht für bestimmte Personen reserviert – jeder Bewohner hat die Qual der Wahl.

„Einige Bonbonsorten und besondere Schokolade in Zartbitter und Vollmilch sind der Renner. Mittlerweile ist unser Kiosk nach jeder Tour im Haus ausverkauft“, freut sich Maria Ladwig. „Am schönsten ist es, die Freude beim Einkauf zu erleben. Die Menschen geben beim Umzug in eine Senioreneinrichtung so viel Eigenständigkeit auf, dass sie diesen Freiraum für eigene Entscheidungen extrem genießen. Außerdem können sie beim nächsten Besuch von Angehörigen wieder einmal Gastgeber sein und eine kleine Aufmerksamkeit zurückgeben. Nicht immer in der Rolle des Hilfsbedürftigen zu sein, tut einfach gut.“

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