Auszubildende Nicole Seipel – hier im Bild (rechts) mit Else Huth (83) und Wohnbereichsleiterin Anika Pichler – ist glücklich mit ihrer Berufswahl und fühlt sich wohl bei der Arbeit mit Senioren.

 
02.02.2018

Azubis erleben Alt sein

Bruchköbel. „Pflegenotstand? Nicht mit uns. Wir freuen uns auf die Betreuung alter Menschen“, sagen die angehenden Altenpflegehelferinnen Ajla Halilagic und Laura Eibel, aus dem Kursana Domizil in Bruchköbel. Sie kommen frisch aus Berlin zurück. „In wenigen Sekunden sind wir um 70 Jahre gealtert“, beschreiben sie ihre Erfahrungen. Denn so wie sie erfuhren bei einem mehrtägigen Einführungs-Workshop in Berlin weitere 160 Teilnehmer hautnah, wie sich Alt sein anfühlt.


In mehreren Praxisteilen manövrierten sie sich zum Beispiel gegenseitig im Rollstuhl durch die Gänge oder probierten Essen und Trinken mit Handicaps aus. „Einen Apfel mit Tremor zu schälen, ist ganz schön schwierig“, schildert Ajla Halilagic. Außerdem standen Erinnerungsarbeit, Motivationstrainings und Bewegungslieder auf dem Programm.

Kursana, der größte Anbieter für Seniorenpflege und -betreuung, hatte seine künftigen Pflegefachkräfte bereits zum achten Mal in die Hauptstadt eingeladen. Sie reisten aus 64 der 100 in Deutschland verteilten Häuser an. „Unsere neuen Azubis angemessen zu begrüßen, ist uns allen ein besonderes Anliegen. Und sie kommen sehr motiviert zurück“, sagt die Bruchköbeler Domizil Direktorin Margitta Bieker. Auf dem Programm der zweitägigen Veranstaltung standen außerdem Experten-Vorträge zum Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen und zum Thema „Das Sterben gehört zum Leben dazu“.

Zurzeit bildet Kursana mehr als 530 Menschen im Bereich der Altenpflege aus. Eine von ihnen ist Nicole Seipel aus Freigericht, die derzeit ihr erstes Ausbildungsjahr im Kursana Domizil Bruchköbel absolviert. Die 26-jährige hatte zuvor Informatik und Wirtschaftswissenschaften an der Frankfurter Uni studiert und sich dann für die Arbeit mit Senioren entschieden.

„Das ist genau das Richtige für mich, ich kann mir keinen anderen Beruf vorstellen“, sagt Nicole Seipel. Sie ist beeindruckt von dem großen Erfahrungsschatz der Menschen und den Lebensgeschichten, die sie von den Bewohnern der Pflegeeinrichtung hört. „Die Menschen schenken mir ihr Vertrauen, und es kommt viel Dankbarkeit zurück“, so die angehende Pflegefachkraft. Im Haus Helena in der Bahnhofstraße arbeiten derzeit neun Auszubildende. Kursana garantiert bei guter Leistung die Übernahme in ein festes Arbeitsverhältnis als Fachkraft oder Pflegehelfer. Das Unternehmen bietet verschiedene Einstiegs-, Aufstiegs- und Spezialisierungsmöglichkeiten sowie Karrierechancen – für Junge, aber auch Ältere, wie zum Beispiel Quereinsteiger.

 

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