„Da bin ich gern langspaziert“, sagt Josette Meyer, die früher in Frankreich lebte und sich gern Fotos von Paris anschaut.

 
04.02.2022

Große Vielfalt auf dem kleinen Bildschirm

Bruchköbel. In Zeiten mit Kontakt- und Besuchsbeschränkungen sowie wenigen Festen nutzen Senioren im Kursana Domizil Bruchköbel zur Kommunikation und Unterhaltung verstärkt die moderne Technik. Mittels Tablet sind Video-Telefonate mit Angehörigen und Freunden möglich oder der Computer und das Internet dienen dazu, um in kleinen Gruppen mit den Betreuerinnen ein paar unterhaltsame und mitunter lehreiche Stunden zu verbringen.

Das Therapie-Tablet bietet die Gelegenheit, sich auf vielfältige Weise zu beschäftigen und in der Gruppe mit Spielen, Rätsel und Quiz Spaß zu haben. Dabei hat die ältere Generation keine Berührungsängste vor der digitalen Technik. Mit Hilfe des Tablets können die Fachkräfte des Sozialen Dienstes der Pflegeeinrichtung individuell auf die Interessen der Senioren eingehen.

„Ich schaue mir gern Bilder aus Paris an und informiere mich über Frankreich“, sagt Josette Meyer. Die 84-Jährige lebte früher in Frankreich und freut sich, wenn sie via Tablet einen Spaziergang durch Paris machen kann. Auch Übersetzungen aus dem Deutschen ins Französische meistert die Bewohnerin des Kursana Domizils gern mit dem Translation-Programm im Internet. „Die Sprache und die Fotos aus der Stadt an der Seine erinnern mich an früher“, sagt Josette Meyer. Als Dolmetscherin war sie damals bei vielen Business-Meetings dabei, um sprachliche Barrieren zu beseitigen, damit die internationalen Gäste sich verstehen.

Hinter dem Bildschirm steckt aber auch viel Unterhaltung. Beliebt bei den Senioren sind Quiz-Spiele, etwa wenn berühmte Personen erraten werden müssen oder wenn es um Fragen nach Jahreszeiten, Gesellschaft, Politik, Garten, Märchen, Sport und Tiere geht. Viel gelacht wird auch bei Geräusch-Rätseln oder Rechenspielen.

Selten sitzt jemand allein vor dem kleinen Bildschirm, die Nutzung des Tablets hat oft einen sozialen Charakter, der Impulse und Dynamik in die Gruppe bringt. Bilder und Texte werden meist gut sichtbar auf den großen Fernseher projiziert, so dass alle mitmachen können.

Elisabeth Röder beispielsweise beindruckt ihre Mitstreiter durch ihr großes Wissen über Hunde. Durch diese Kompetenz der 82-Jährigen wurden vor dem geistigen Auge des 79-jährigen Walter Pritzel Bilder von seinem Chihuahua wach. Letztendlich hat die Seniorengruppe beim Thema Hunde angebissen, es entwickelte sich in der Runde eine rege Diskussion über Hundesteuer und die Höhe der Kosten für die Vierbeiner.

 

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