inda Gorr – hier mit Erna Pauly (97) am Tablet – engagiert sich seit rund zehn Jahren im Kursana Domizil und leitet das Team der Sozialen Betreuung.

 
08.12.2024

Jeden Tag Menschen glücklich machen

Bruchköbel. In kaum einem anderen Berufsfeld wie in der Pflegebranche bieten sich so viele Möglichkeiten, Menschen hautnah zu erleben und ihnen Lebensqualität zu schenken. Durch die Fürsorge und Unterstützung von Senioren bauen die Fachkräfte eine emotionale Bindung auf, mit der das Vertrauen wächst. „Wenn es so etwas wie einen Traumjob gibt, dann habe ich den gefunden“, sagt Linda Gorr. Die 57-Jährige engagiert sich seit rund zehn Jahren im Kursana Domizil in der Bahnhofstraße und sorgt mit ihrem Team dafür, dass sich die Senioren in ihrem Zuhause in einer familiären Atmosphäre mit Sicherheit geborgen fühlen.

Im Kursana Domizil übernimmt das Team der Sozialen Betreuung Aufgaben, die weit über die Organisation von Freizeitaktivitäten hinausgehen. Das Pensum ist vielfältig. Die Angebote sind der Schlüssel zu einem erfüllten Alltag in der Senioreneinrichtung. Mit ihren Ideen und der individuellen Förderung beziehen die Mitarbeitenden die Bewohnerinnen und Bewohner aktiv in die Tagesgestaltung ein und sorgen gleichzeitig für abwechslungsreiche Erlebnisse in der Gemeinschaft.
„Es macht mir Spaß, mit Menschen umzugehen. Ganz anders als bei Kindern, die man noch prägen und formen kann, müssen wir Senioren so nehmen wie sie sind. Das kann einerseits eine Herausforderung sein, andererseits bringt es mir persönlich aber viel Freude“, sagt Linda Gorr, die zunächst eine Ausbildung zur Familienpflegerin absolvierte, bevor sie zu den Senioren wechselte. Und woher nimmt sie die Motivation für die Arbeit mit der älteren Generation? „Unsere Bewohnerinnen und Bewohner haben viel Lebenserfahrung und erzählen gern Geschichten von früher. Da kann man auch viel lernen. Wer sich auf sie einlässt und ihnen respektvoll begegnet, bekommt viel Dankbarkeit zurück. Wir haben Zeit und ein offenes Ohr. Zuhören ist wichtig.“
So wie Linda Gorr fühlen sich im Kursana-Team viele Kolleginnen und Kollegen zuhause und arbeiten deshalb bereits seit Jahren zusammen. „Wie in einer guten Familie, können wir uns aufeinander verlassen. Wir verstehen uns auch gut mit der Direktorin und werden gefördert.“ Kursana legt großen Wert auf Fortbildung und Spezialisierung. Die Stabilität und das Verständnis im Team spielen bei der Qualität der Sozialen Betreuung eine große Rolle. Von unschätzbarem Wert sind die geringe Fluktuation der Mitarbeitenden und die daraus resultierenden Beziehungen. Sie entstehen auf der Basis der Kontinuität am Arbeitsplatz im Team und ebenso zwischen den Mitarbeitenden und den Senioren. „Durch diese Vertrautheit wächst ein Wir-Gefühl, das auf beiden Seiten Lebensfreude und Motivation bringt“, sagt Linda Gorr.
Im Kursana Domizil gibt es viel Abwechslung. „Kein Tag ist wie der andere“, sagt sie. Zur Vielfalt an Möglichkeiten, die Senioren zu beschäftigen und sie zu fördern, gehören Denk- und Quizspiele, Gedächtnistraining – auch mit dem Tablet und YouTube-Videos, Ausflüge, das beliebte Bingo oder etwa Bewegungsangebote, die individuell abgestimmt sind. Nicht alles stößt auf Begeisterung, wie etwa die Angebote zum Backen oder Kochen. „Da hab´ ich keine Lust drauf, das musste ich ein Leben lang machen“, hört Linda Gorr manchmal von erfahrenen Hausfrauen.
Die sogenannte Biografiearbeit und die Gespräche mit den Senioren helfen Linda Gorr und ihrem Team dabei, passende Angebote zu kreieren und den Zugang zu den Älteren zu finden. Brücken bauen und den Zusammenhalt stärken, das gelingt vor allem durch Musik. Die Lieblingslieder der Älteren, sei es aus den 1920ern oder aus der Zeit der Wirtschaftswunderjahre, laufen oft zwischendurch oder kommen live der großen Bühne. „Wir feiern gern Feste, da wird getanzt und gesungen. Viele kennen noch die Texte, selbst unsere Bewohner im Demenz-Wohnbereich. Musik hat eine große Bedeutung, die Melodien machen schöne Erinnerungen wieder lebendig“, sagt Linda Gorr. „Im Kursana Domizil kann ich jeden Tag Menschen glücklich machen. Das macht auch mich selbst zufrieden.“

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