Pflegekraft Teresa Suchy übt, wie man effektiv mit einem Feuerlöscher gegen die Flammen vorgeht.

 
01.01.1970

Schnell und effektiv handeln

Bruchköbel. Wer in einer Senioren-Einrichtung in der Pflege, im Sozialen Dienst oder in der Betreuung arbeitet, wird mit vielfältigen Aufgaben konfrontiert. Mit einem Thema, auf das niemand heiß ist, auf das aber alle gut vorbereitet sein müssen, haben sich jetzt die Mitarbeiter des Kursana Domizils Bruchköbel beschäftigt: Die Feuerbekämpfung.

Im Fall der Fälle sollten sich die Beschäftigten der Pflegeeinrichtung gut auskennen und wissen, wie man beispielsweise gegen brennendes Fett in der Küche vorgeht oder wie man einen Feuerlöscher bei einem Brand effektiv einsetzt. Das haben die Mitarbeiter des Hauses Helena in der Bahnhofstraße jetzt bei einer Schulung aus erster Hand von einem Fachmann erfahren und dabei mit dem Feuerlöscher auch selbst Erfahrungen sammeln dürfen.
Der Experte Geza Grün von der Firma Jungels Feuerschutz in Eppstein hat dem Kursana-Team gezeigt, auf was es ankommt und was zu beachten ist, wenn ein Feuer ausgebrochen ist. Wichtig sei dabei, dass zur Bekämpfung der unterschiedlichen Brände auch das richtige Löschmittel zum Einsatz komme, sagte Geza Grün.
Die Brandklassen von A bis F unterscheiden feste, flüssige, metallische und gasförmige Brandstoffe. Hinzu kommen die gefürchteten Fettbrände in der Küche. „Hier kann der Einsatz von ungeeigneten Löschmitteln, wie zum Beispiel Wasser, nicht nur wirkungslos, sondern wegen der Explosionsgefahr sogar gefährlich sein“, erläuterte der Brandschutzfachmann.
Nach dem theoretischen Unterricht zur Brandbekämpfung gingen die Teilnehmer der Schulung in die Praxis über. Im Freien, auf dem Parkplatz vor dem Kursana Domizil, entfachte der Brandschutzexperte mittels Gas eine Feuerstelle und schickte die Pflegekräfte und Sozialarbeiterinnen des Kursana Domizils in den Einsatz, um den Brand so schnell wie möglich zu löschen. Die Mitarbeiter probierten einzeln und zu zweit, den Brandherd mit Wasser- und Kohlendioxidlöschern zu bekämpfen. Anschließend gab es eine Manöverkritik des Experten.

„Im Laufe ihres Berufslebens müssen Mitarbeiter in einer Pflegeeinrichtung mit dem Ausbruch eines Zimmerbrandes rechnen, obwohl Kerzen und Streichhölzer in Pflegeeinrichtungen verboten sind“, sagt Margitta Bieker, Direktorin des Kursana Domizils. Manchmal komme es vor, dass die Senioren trotzdem Kerzen auf dem Adventskranz anzündeten und die trockenen Nadeln Feuer fingen. Umso wichtiger sei es, nicht nur die Standorte der Feuerlöscher zu kennen, sondern das effektive Bedienen der Gerätschaften zu beherrschen, um die Folgen zu begrenzen. „Da kann man sich nicht nur auf die Feuerwehr verlassen, sondern muss sofort aktiv werden“, betont Margitta Bieker.

Alle Elektrogeräte im Kursana Domizil werden nach Darstellung der Direktorin einmal jährlich von autorisierten Dienstleistern überprüft, denn häufige Brandursachen sind nicht nur brennende Kerzen, sondern defekte Fernseher und eingeschlafene Raucher. „Jedes Jahr zur Weihnachtszeit wird das Löschen geübt. Unsere Mitarbeiter sind geschult, Brandgefahren zu erkennen und Bewohner darauf aufmerksam zu machen“, betont Margitta Bieker.

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