Bewegung - wie hier in der Gymnastikrunde - tut auch den Beschäftigten gut.

 
15.07.2021

Wer sich selbst pflegt, kann gut pflegen

Bruchköbel. Fachkräfte in Pflegeeinrichtungen sind seit Beginn der Pandemie großen körperlichen und psychischen Belastungen ausgesetzt. Zu den besonderen beruflichen Herausforderungen bei der Pflege und Betreuung von Senioren – auch im Schicht- und Nachtdienst – kommen private Aufgaben wie Kinderbetreuung im Homescooling oder wenn die Kita geschlossen ist. In Krisenzeiten ist die Gesundheitsförderung der Beschäftigten deshalb wichtiger denn je.

Wer Kraft braucht, um andere zu pflegen, sollte auch sich selbst pflegen. Das Kursana Domizil Bruchköbel legt großen Wert auf die betriebliche Gesundheitsförderung. Seit vier Jahren arbeitet die Senioren-Einrichtung in der Bahnhofstraße mit der Krankenkasse IKK Südwest zusammen, die für die Beschäftigten im Kursana Domizil individuelle Angebote initiiert, damit alle fit bleiben und sich wohlfühlen.

„Es reicht bei Weitem nicht aus, sich in der Gesundheitsförderung auf Fortbildungen zur rückenschonenden Arbeit zu beschränken. Wir machen mehr und arbeiten für unsere Beschäftigte Wohlfühlangebote aus“, sagt Margitta Bieker, Direktorin im Kursana Domizil in Bruchköbel, wo rund 100 ältere Menschen ein neues Zuhause gefunden haben. 

Zu den Angeboten für die Fachkräfte gehört beispielsweise die Supervision, bei der die Beschäftigten unter der Federführung von Fachleuten den Alltag reflektieren und sich Gedanken über die Belastungen und schönen Seite der Arbeit machen. Im Team werden Probleme gelöst und Wege gefunden, um die sogenannten Work-Life-Balance zu verbessern und um damit auch die Qualität der professionellen Arbeit nah an den Menschen zu sichern.

Der Service der IKK Südwest umfasst ein breites Spektrum an Fortbildungen im Bereich Förderung von Bewegung, Ernährungsberatung oder zum Thema Bildschirmarbeitsplatz. Wegen der Pandemie mussten 2020 im Kursana Domizil einige Gesundheitstage, Seminare und andere Projekte zum betrieblichen Gesundheitsmanagement ausfallen. Der Abschluss der Impfrunden sowie sinkende Inzidenzzahlen ermöglichen, dass die Termine jetzt nachgeholt werden.

Die Gesundheitsförderung schließt im Kursana Domizil auch die Bewohnerinnen und Bewohner mit ein. Mobilität und Selbständigkeit der Senioren bringen eine höhere Lebensqualität. Die Senioren-Einrichtung beteiligt sich deshalb an dem Projekt „Auf sicheren Beinen“ der Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und Bewegungsförderung. Am Ende profitieren alle davon, wenn die Senioren mobiler sind und sich fitter fühlen: „Wenn unsere Bewohnerinnen und Bewohner über mehr Alltagskompetenzen verfügen, entlastet das unsere Fachkräfte und auch die Angehörigen sind zufriedener“, sagt Direktorin Margitta Bieker.

Einige Beschäftigte im Kursana Domizil haben die sogenannte MAKS-Therapeuten-Fortbildung absolviert. Die Abkürzung steht für Motorisch, Alltagspraktisch, Kognitiv sowie Sozial. Mit der Therapie lässt sich das Fortschreiten von leichten kognitiven Beeinträchtigungen bis zu leichter und mittelschwerer Demenz nachweislich aufhalten. Durch diese Methode werden alltagspraktische und kognitive Fähigkeiten der Senioren reduziert und Verhaltenssymptome der Demenz verbessert, das heißt die Verbindungen zum sozialen Lebensumwelt werden gestärkt. In der Pflege und Betreuung der Senioren haben auch während der Corona-Zeit viele helfende Hände Außergewöhnliches geleistet. „Deshalb bieten wir allen aktuell eine Handpflege im Paraffinbad an. Das tut gut, entspannt und bringt neue Kraft“, sagt Margitta Bieker.

Die Direktorin des Kursana Domizils hat jetzt als Expertin für das betriebliche Gesundheitsmanagement an einer Live-Prävention der IKK Südwest auf Facebook teilgenommen und in der Gesprächsrunde erläutert wie die Angebote für Pflegefachkräfte aussehen. Wer mehr über das Thema erfahren möchte, kann sich den Talk unter dem Link youtu.be/mmUlgcfCfsA ansehen.
 

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