Pflegefachkraft Britta Meyer (48) liegt am Herzen, ihren Bewohnern im Kursana Domizil Buchholz ein liebevolles Zuhause zu schenken. ©Kursana

 
22.12.2020

Pflege mit Humor und viel Herz

Die Pflegefachkraft Britta Meyer (48) ist der "Weihnachts-Engel" im Kursana Domizil Buchholz. Menschen wie sie geben Senioren im herausfordernden Corona-Jahr Halt

Die Geburtstage ihrer 19 Bewohner vom Komfort-Wohnbereich „Brunsberg“ hat Pflegefachkraft Britta Meyer (48) fest auf dem Zettel. An diesen Tagen übernimmt die stellvertretende Wohnbereichsleiterin immer die Spätschicht, um den Jubilaren im Kursana Domizil Buchholz besondere Momente zu schenken: Meist wird dann mit einem „Hugo“-Cocktail angestoßen oder sich – im Corona-Jahr – auf Abstand zugeprostet. Auf Wunsch bereitet sie kalte Platten für eine kleine Feier vor oder erfüllt andere Herzenswünsche. Peter Hinrichs etwa wollte gern an seinem 80. Geburtstag Mitte Dezember zum Abendessen Pizza für alle ausgeben. „Britta macht so etwas möglich. Sie ist besonders einfühlsam und geht mit großem Engagement auf jeden von uns ein. Wir schätzen sie für diesen Einsatz genauso wie für ihren herzlichen Humor“, lobt der Diplom-Mathematiker.

„In Zeiten von Corona ist es für mich noch wichtiger als sonst, für meine Bewohner da zu sein“, sagt Britta Meyer mit unverkennbarem Berliner Dialekt. Seit zehn Jahren arbeitet die gebürtige Eberswalderin mit vollem Einsatz und viel Herzblut auf dem „Brunsberg“ und hat sogar auf eine Beförderung verzichtet, weil sie dafür den Wohnbereich hätte wechseln müssen. „Die Menschen hier sind mir wie eine zweite Familie ans Herz gewachsen. Mich befriedigt meine Arbeit, und ich bin hier angekommen. Ich brauche keine Veränderung“, sagt die temperamentvolle Pflegefachkraft, die ursprünglich vorhatte, Kinderkrankenschwester zu werden. Da sie in der DDR keine freie Stelle fand, machte Britta Meyer eine Ausbildung zur Krankenschwester und engagierte sich zu Hause bei der Pflege ihrer Großmutter.

Nach Abschluss der Ausbildung 1991 besuchte sie ihre Eberswalder Sandkastenfreundin im Westen und zog in Aufbruchstimmung spontan bei ihr ein. Drei Jahre arbeitete sie in einer Privatklinik in Stade, dann sammelte sie in einer Hamburger Senioreneinrichtung und später bei einem ambulanten Pflegedienst erste Erfahrungen in der Altenpflege. „Besonders beim ambulanten Dienst habe ich ein herzliches Verhältnis zu alten Menschen entwickelt.“ Nach der Geburt ihrer beiden Kinder (heute 14 und 19) bewarb sich Britta Meyer 2010 im Kursana Domizil Buchholz in ihrer direkten Nachbarschaft und fand dort ihre berufliche Heimat.

Als gut strukturierter und organisierter Typ finde sie neben der Pflege immer Zeit für ein Gespräch mit den Bewohnern, sagt sie. „Im Corona-Jahr habe ich mir angewöhnt, mich bei der Kaffeerunde am Nachmittag immer mit an einen Tisch zu setzen, um die Bewohner aufzumuntern“, erzählt Britta Meyer, die ihren Wohnbereich in jedem Jahr zur Weihnachtszeit eigenhändig mit immer neuen Ideen liebevoll weihnachtlich dekoriert. Geschätzt werden auch die gemeinsamen Runden im Advent, bei denen Britta Meyer den Senioren vorliest. Manchmal stimmt die passionierte Sängerin, die in ihrer Freizeit beim Buchholzer „tonArt“-Chor mitwirkt, dabei auch die Lieblings-Weihnachtslieder der Bewohner an – derzeit natürlich mit gebotenem Abstand.

„Wenn ich merke, dass ein Bewohner darüber hinaus Gesprächsbedarf hat, setze ich mich auch nach Feierabend zu ihm. Manchmal trinken wir dann ein Glas Wein miteinander und reden“, erzählt sie und lacht. „In solchen Fällen rufe ich meinen Mann kurz an und sage: Ich werde hier noch gebraucht. Solche spontanen Ansagen kennt er schon von mir.“

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