Yvonne Hrdina und Mathias Peter haben als Betreuungskräfte im Kursana Domizil Buchholz ihre Freude daran, den Bewohnern eine schöne Vorweihnachtszeit zu bescheren. ©Kursana
Die Buchholzer Yvonne Hrdina (41) und Mathias Peter (47) haben in der Lebensmitte den beruflichen Neustart gewagt und eine Fortbildung zur Betreuungskraft für Senioren gemacht. Beide sind Anfang 2020 durch die Corona-Pandemie in herausfordernden Zeiten im Kursana Domizil Buchholz in den neuen Beruf gestartet und ziehen heute eine rundum positive Bilanz. „Als andere durch den Lockdown zu Hause bleiben mussten, konnte ich etwas Sinnvolles tun“, sagt Yvonne Hrdina. „In dieser besonderen Zeit ist eine große Nähe zu den Bewohnern entstanden. Ich kann mich hier mit all meinen Talenten einbringen, um den Senioren jeden Tag das Leben ein Stück schöner zu machen.“ Und auch Mathias Peter, der als Mann im traditionellen Frauenberuf viel Anklang findet, fühlt sich durch die neue Aufgabe bereichert. „Ich habe hier viele Freiräume, arbeite Hand in Hand mit einem tollen Team und habe mich durch die neuen Erfahrungen als Persönlichkeit weiterentwickeln können. Zu über 90 Prozent gehe ich heute mit einem Lächeln zur Arbeit - wer kann das schon von sich behaupten?“
Yvonne Hrdina hatte sich 14 Jahre auf die Erziehung ihrer zwei Töchter konzentriert und wollte 2019 eigentlich in ihren alten Beruf als Einzelhandelskauffrau zurückkehren. Als dies an den nicht kindgerechten Arbeitszeiten scheiterte, erzählte ihr eine Freundin von der Tätigkeit der Betreuungskraft und vermittelte ein Vorstellungsgespräch im Kursana Domizil Buchholz. Bereits nach einem Probetag waren die Würfel gefallen: Yvonne Hrdina machte berufsbegleitend über fünf Monate die Fortbildung zur „Betreuungskraft nach § 43b SGB XI“ und konnte das Gelernte gleich in der Praxis anwenden. Auf ihrem Lehrplan standen unter anderem die Themen Gesundheitsförderung, Hygiene, Beschäftigung und Freizeitgestaltung, Betreuungskonzepte sowie Tod und Sterben. Mathias Peter war ihr Sitznachbar im Unterricht an der Harburger Gesundheitsschule, den sie für das Domizil gewinnen konnte. Der ausgebildete Glasermeister war 17 Jahre lang mit einem Souvenirladen in Kühlungsborn selbständig gewesen und der Liebe wegen nach Buchholz zurückgekehrt. Er wollte endlich seinen Wunsch aus Jugendzeiten, einen sozialen Beruf mit Kindern oder Senioren auszuüben, in die Tat umsetzen. „Mathias ist ein einfühlsamer, positiver Mensch, mit dem man viel zusammen lachen kann“, sagt Yvonne Hrdina.
Heute gehören beide zu einem zehnköpfigen Team aus lebenserfahrenen Quereinsteigern im Alter zwischen 40 und 60 Jahren, die in Teilzeit in der sozialen Betreuung der Einrichtung arbeiten. Sie stärken mit Gruppenangeboten die körperlichen und kognitiven Fähigkeiten der Senioren und unterstützen sie in Einzelbegleitung mit Gesprächen, Vorlesen oder Stimulation der Sinne. Yvonne Hrdina denkt besonders gern daran zurück, wie sie die Bewohner beim Osterfest im Lockdown als Osterhase überraschte und live über das hausinterne „Gute Laune-Radio“ die Grüße von Angehörigen überbrachte. Mathias Peter hat besonders die zahlreichen Ausflüge in Kleingruppen zum Heide-Picknick genossen, die unter besonderen Abstands- und Hygieneauflagen stattfinden konnten. Und er habe davon profitiert, bei Einzelgesprächen in die Lebensgeschichten der Bewohner eintauchen zu können, sagt er. „Durch den Kontakt mit Krankheit und Tod habe ich einen anderen Blick aufs Leben bekommen: Ich bin viel gelassener und dankbarer geworden.“
„Die beiden Mitarbeitenden sind eine tolle Bereicherung für unser Haus, weil sie mit vielen eigenen Ideen den Alltag der Bewohner abwechslungsreich gestalten und sie mit ihrer Fröhlichkeit und ihrem Leuchten mitreißen können“, sagt Susann Stübe-Völlger, Leiterin der sozialen Betreuung. Sie bietet Interessierten in Abstimmung mit den Corona-Bestimmungen an, bei einem Schnuppertag den Berufsalltag einer Betreuungskraft kennenzulernen. Kontakt über Susann.Voellger@dussmann.de oder Tel. 04181 – 99 84 01 92.
Zur Übersicht