Ergotherapeutin Susann Völlger (li.) mit dem Team der Alltagsbegleiter im Kursana Domizil Buchholz. Copyright: Kursana

 
13.04.2015

„Wir sind das Sahnehäubchen.“

Das Team der Alltagsbegleiter im Kursana Domizil Buchholz hat Verstärkung bekommen.

Einmal wie früher in einer Herrenrunde Skat spielen. Ein Krabbenbrot genießen. Oder sich in der Stadt ein Paar neue Schuhe kaufen gehen… So sehen Herzenswünsche aus, die die Alltagsbegleiter im Kursana Domizil Buchholz künftig noch besser erfüllen können. Denn das Team, das die Bewohner der Senioreneinrichtung bei der Gestaltung ihres Alltags unterstützt, ist gerade um drei Mitarbeiter gewachsen. Bei der Teamsitzung im Februar tragen zehn hoch motivierte Mitarbeiter Vorschläge für neue Gruppenangebote und Einzelaktivitäten im Haus zusammen. „Wir sind dazu da, ein gutes Zuhause-Gefühl zu vermitteln. Für unsere Bewohner sind wir das Sahnehäubchen auf dem Kuchen“, bringt es Ergotherapeutin und Teamleiterin  Susann Völlger (32) auf den Punkt.

Das Pflegestärkungsgesetz, das Anfang des Jahres in Kraft trat, macht möglich, dass in stationären Pflegeeinrichtungen zusätzliche Betreuungskräfte eingestellt werden können. Hatten vordem nur Pflegebedürftige mit „erheblichem  Betreuungsbedarf“ wie im Falle bei Demenz Anspruch auf alltagsstrukturierende Unterstützung, so steht dies jetzt allen Bewohnern offen. „Dies umfasst für jeden zwei Gruppenangebote pro Tag und zusätzliche Zeit für individuelle Betreuung, in der der Einzelne gezielt aktiviert werden kann“, führt Susann Völlger aus.

Die neuen Mitarbeiter, die mit einer dreimonatigen Ausbildung auf ihre Tätigkeit vorbereitet werden, bringen bereits viel Erfahrung mit: Eleonore Junker (63) hat ihre pflegebedürftige Mutter sieben Jahre betreut. Dreieinhalb Jahre hat die alte Dame im Domizil gelebt. „Deshalb kenne ich bereits viele Bewohner und bin hier in meinem Element“, meint Eleonore Junker. Die ehemals selbständige Unternehmerin für Senioren-Busreisen möchte in Zukunft kleine Ausflüge für die Bewohner organisieren. Auch Ilona Diekmann (54) kennt sich bereits im Kursana Domizil gut aus: Die gelernte Erzieherin und ausgebildete Pflegehelferin hat zwei Jahre in der Pflege des Hauses gearbeitet. „Als Alltagsbetreuerin kann ich mich jetzt ausgiebig um die Dinge kümmern, für die als Pflegerin keine Zeit blieb“, sagt sie. Gerade hat sie einem Bewohner einen Herzenswunsch erfüllt, indem sie ihm ein Krabbenbrot zum Essen angereicht hat. „Das hat eineinhalb Stunden gedauert, weil der Bewohner Schluckbeschwerden hat“, erzählt Ilona Diekmann. „Für mich war es eine schöne Erfahrung, einen Menschen so glücklich machen zu können.“

Kunsttherapeutin Claudia Bär (48), die bereits seit fünf Jahren als Alltagsbetreuerin im Haus arbeitet, malt mit den Senioren oder nutzt im „Kunstschau“-Gruppenangebot Kunstwerke als Ausgangspunkt für Erinnerungsreisen. Holger Marquard (48), der einzige Mann in der Runde, ist besonders beliebt bei den Damen des Hauses, weil er mit ihnen seit sechs Jahren kocht und backt und bei Sorgen eine starke Schulter zum Anlehnen bietet. Und Lisa Vorreier (18), die gerade ein Freiwilliges Soziales Jahr im Domizil absolviert, schätzt, dass ihr Bewohner so viele Geschichten über ihre Vergangenheit erzählen.

„Es ist ein Geschenk, so unterschiedliche Menschen im Team zu haben“, freut sich Susann Völlger. „Jeder kann nach seinen Fähigkeiten eingesetzt werden, und es findet sich für jeden unserer 120 Bewohner ein Mensch, der zu ihm passt.“  Ob sie mit den Senioren einen kleinen Spaziergang machen oder ihn zum Arzt begleiten, eine Handmassage ausführen oder vielleicht auch nur einmal einen Knopf an die Bluse nähen – alle Alltagsbegleiter aus Buchholz verrichten ihre Arbeit mit großem Engagement. „Die Bewohner blühen auf und vergessen ihre Schmerzen, ich schaue fast immer in fröhliche Gesichter“, sagt Holger Marquard stellvertretend für das Team. „Und ich kann jeden Tag mit dem Gefühl nach Hause fahren, etwas Sinnvolles getan zu haben.“

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