Gut gelaunt in den Tag

Dreieich. Manchmal sind Umwege wichtig, um neue Perspektiven kennenzulernen und für sich den richtigen Weg zu finden. Auch im Beruf können Veränderungen wie ein Wechsel des Arbeitsplatzes oder des Teams neue Erkenntnisse bringen und für mehr Zufriedenheit im Job sorgen. Susanne Bosch hat beruflich schon einiges ausprobiert und engagiert sich jetzt im sozialen Bereich. Im Kursana Domizil Dreieich ist die 55-Jährige in der Betreuung der Senioren angekommen. „Das ist es, was ich will. Hier fühle ich mich wohl.“

Die Pflegeeinrichtung in der Eisenbahnstraße hat Susanne Bosch bereits zwischen 2015 und 2017 kennengelernt. Dann hatte die gelernte Verkäuferin den Wunsch, sich noch einmal auf einen anderen Arbeitsplatz in der Nähe ihres Wohnortes in Wixhausen bei Darmstadt einzulassen und wechselte die Einrichtung. „Ich habe aber schon bald gespürt, dass es bei Kursana besser war. Ich wollte zu meinem alten Team im Sozialen Dienst zurück und bin froh, dass ich jetzt hier in Dreieich arbeiten kann. Einige Senioren, die ich von früher kannte, haben sich gefreut, dass ich zurückgekommen bin“, sagt Susanne Bosch, die viele im Haus Susi nennen.
Der Alltag in der Pflegeeinrichtung mit der Betreuung der älteren Generation, „das ist genau mein Ding“. „Wenn Du mit Senioren arbeitest, solltest Du eine positive Grundeinstellung und gute Laune haben“, sagt sie und ihre leuchtenden Augen verraten das Lächeln unter der Maske. „Die Menschen haben es verdient, dass Du ihnen respektvoll und freundlich begegnest und sie unterstützt“, so Susanne Bosch, die sich beruflich weiterqualifiziert hat. Sie denkt an die Goldene Regel im Umgang der Menschen miteinander und daran, wie es sein könnte, wenn sie selbst einmal alt ist: „Behandle andere so, wie Du von ihnen behandelt werden willst.“ Diesem Prinzip gibt sie gern eine persönliche Note, „mit ein bisschen Humor läuft das noch besser“.
Im Kursana Domizil ist kein Tag wie der andere. Das hängt mit der Vielfalt des Betreuungs- und Beschäftigungsprogrammes für die Senioren zusammen oder, weil manchmal Unvorhergesehenes passiert und die Fachkräfte flexibel reagieren müssen. „Wir haben hier ein tolles Team und können uns aufeinander verlassen“. Susanne Bosch liebt ihre verantwortungsvolle Arbeit, „bei der ich sehr kreativ sein kann“, sagt die Mutter einer 26-jährigen Tochter, die als Erzieherin ebenfalls im sozialen Bereich tätig ist. „Unsere Arbeitsinhalte sind ähnlich, sie hat die Kleinen, ich die Älteren. Da gibt es Parallelen.“
In den vergangenen Wochen mit dem warmen spätsommerlichen Wetter hat Susanne Bosch auf der Terrasse des Kursana Domizils mit den Bewohnerinnen und Bewohnern oft gegrillt. Manche Männer staunten nicht schlecht, wie professionell sie die Glut der Holzkohle hinbekommt und wie perfekt sie Würstchen und Steaks zubereitet.
Zusammensitzen, ein Gericht zubereiten und gemeinsam essen, das mag Susanne Bosch genauso gern wie viele Senioren. Im Kursana Domizil hat sie deshalb „Susis Kochgruppe“ ins Leben gerufen. Es gibt Suppen, Zwiebelkuchen, alles was die Senioren sich wünschen. „Das ist vor allem für viele Frauen wichtig, weil sie mit den Rezepten, dem Schnippeln und Kochen Erinnerungen verbinden. Ich habe aber auch einen Mann in der Gruppe, der gern und super Kartoffel schält, weil er das schon immer gemacht hat, sagt er.“
Susanne Bosch findet es schade, dass sich so wenige Leute, vor allem Jüngere, für die Pflege und Betreuung älterer Menschen interessieren. „Das ist ein toller Beruf, die Senioren erzählen viel aus ihrem langen Leben, oft ist es auch lustig und wer ihnen Zeit und Wertschätzung schenkt, bekommt viel Dankbarkeit zurück“, sagt die Betreuerin. „Wenn Du mit Herz und Seele dabei bist, spüren das die Menschen. Ich kann hier so sein, wie ich bin, und es ist ein gutes Gefühl, wenn die Bewohnerinnen und Bewohner glücklich sind“, sagt sie. Susanne Bosch freut sich darauf, demnächst mit den Senioren auch einmal im Winter bei Schnee zu grillen.