Dagmar Below (r.) und Pflegerin Anika Rieck/Kursana Greifswald
Dagmar Below ist 57 Jahre alt – und ganz ehrlich, wer nimmt einen da noch für einen festen Job? Doch sie hat es geschafft, ist seit Januar Alltagsbegleiterin im Kursana Domizil Greifswald. Nach dem neuen Pflegestärkungsgesetz ist es den Pflegeeinrichtungen möglich, zusätzliche Betreuer einzustellen, die sich um die Wohl der Bewohner kümmern. Sieben Neue fanden so einen Job und alle über 50. Das ist Prinzip, denn der Direktor des Domizils, Hartmut Grotehans glaubt, dass die Älteren eine bessere Gesprächsbasis mit den noch Älteren finden. Für Dagmar Below ist das schlicht ein Glücksfall. Nach einer langen Arbeitslosen- und Minijob- Odyssee, bildete sie sich in Demenzbetreuung weiter, machte eine viermonatige Schulung zur Alltagsbetreuerin. „Ich wollte schon immer mit Menschen arbeiten,“ sagt sie. Aber was ist eine Alltagsbetreuerin? Kurz man macht alles Schöne, liest vor aus der Zeitung, einem Buch, spielt, löst Rätsel, geht mit den Bewohnern spazieren. Klönt mit ihnen über dies und das – ist sozusagen die gute Seele, die sich auch mal einen längeren Kummer anhört.
Täglich gibt es auch mehrere Angebote für kleine Gruppen: backen, Gedächtnistraining, Gymnastik, malen. Dagmar Below machen auch diese wechselnden Anforderungen an sich selbst auch Spaß. Diese Angebote der sozialen Betreuung an die Bewohner gab es auch vor dem 1. Januar, aber längst nicht so intensiv. Natürlich sind die Alltagsbegleiter eine Entlastung für die Pflegekräfte, deren pflegerischen Aufgaben sie so einbinden, dass für ein längeres persönliches Gespräch mit den Bewohnern kaum Zeit blieb. „Die Alltagsbegleiter, die wir zusätzlich einstellen konnten, sind ein Gewinn für die Bewohner und die gesamte Atmosphäre im Haus“, schätzt Hartmut Grotehans ein. Und auch Dagmar Below ist dieser Job natürlich ein Gewinn.
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