Von Null auf Hundert

Die Lehrlinge fühlen sich bei Sandra Satte wohl und sie motiviert sie zu erstaunlichen Leistungen.

 Über Oranienburg, Magdeburg, Görlitz kam die examinierte  Altenpflegerin Sandra Saatze in das Land, wo andere Urlaub machen und heuerte im April im Kursana Domizil Greifswald als Praxisanleiterin und Hygienebeauftragte an. Ihre Aufgabe - und die gab es bislang nicht-   ist es, sich speziell um die Auszubildenden zu kümmern. Fünf sind es derzeit im Domizil. Da hört sich nicht viel an, aber der Teufel liegt im Detail. Seit September 2020 wird nicht mehr zum klassischen Altenpfleger ausgebildet, sondern zum Pflegefachmann/-frau – einem Allrounder der Pflege. Gesundheits- und Krankenpfleger, Kinderkrankenpfleger, Altenpfleger sind gebündelt in Pflegefachmann/-frau. Das bedeutet enorme Einsatzchance für die Azubis, aber auch erhöhte Aufmerksamkeit in den Ausbildungsbetrieben, denn es sind Praktika in Kliniken, in der Reha und in  der Pflege für die „eigenen“ Lehrlinge zu organisieren und Azubis beispielsweise aus dem Krankenhaus in die Pflege einzuführen. Jeder ist da in der dreijährigen Ausbildung irgendwie an die Hand zu nehmen. Und dieser Aufgabe widmet sich die charmante 40jährige mit Nachdruck, denn die Pflegefachkräfte in den einzelnen Bereichen habe oft nicht so viel Zeit für die Azubis. Sandra Saatze achtet auf ihre Azubis. So fiel ihr ein junger Mann auf, der zwar seine Arbeit nicht schlecht machte, aber theoretisch wie praktisch große Wissenslücken hatte. Und die Prüfungen standen kurz bevor. „Ich konnte ihn doch nicht die drei Jahre in den Wind schießen lassen,“ begründet sie ihre Entscheidung, sich mit ihm hinzusetzen und alles zu lernen, was notwendig war und auch jeden Handgriff mehrmals zu üben. „Das war knapp,“ schätzt sie die Aktion ein.  Aber es hat sich gelohnt. Der junge Mann hat bestanden. Interimsdirektor Patrick Zirkelbach ist voll des Lobes für Sandra Saatze. „Sie ist praktisch in diese ganz neue in nur Aufgabe in den wenigen Wochen von 0 auf 100 gestartet,“  schätzt er ein. Künftig will Sandra Saatze einmal im Monat einen Azubi-Tag einführen, wo sich alle Lehrlinge treffen,  sich austauschen und sie  schon früh „Baustellen“ erkennen kann.