Die Mitarbeiterinnen im Kursana Domizil sprechen von einer großen Zufriedenheit im Team.

 
04.08.2019

Zufriedenheit in der Pflege bindet Fachkräfte

Griesheim. Mehr als 25.000 Pflegefachkräfte und 10.000 Hilfskräfte fehlen in der Alten- und Krankenpflege in Deutschland. Viele Pflegeeinrichtungen stehen vor einem Problem und versuchen, die raren Fachkräfte für sich zu gewinnen und möglichst für Jahre in ihren Pflegeteams zu halten. Das Kursana Domizil Griesheim achtet stark auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Außerdem hat die Senioreneinrichtung in der Schöneweibergasse ein neues Konzept für den Berufsnachwuchs: Die benötigten Fachkräfte in der Altenpflege werden selbst ausgebildet. Angeboten werden auch Praktika für Schüler, Studenten sowie Auszubildende anderer Träger.

„Der Erfolg ist da“, sagt Christian Seifert, Direktor des Kursana Domizils. Allein in diesem Jahr werden wir fünf Auszubildende nach ihrer Prüfung übernehmen. Für die Folgejahre zeichnen sich ähnliche Zahlen ab“, so der 35-Jährige. „Für andere zu sorgen, fordert zwar den ganzen Menschen. Aber der Beruf ist viel schöner und erfüllender als die meisten wissen“, betont Christian Seifert.

 

Finanzielle Unterstützung bei der Ausbildung erhalten das Kursana Domizil beziehungsweise die angehenden Altenpflegerinnen vom Förderprogramm „WeGebAU“ der Agentur für Arbeit, die die Differenz zwischen bisherigem Einkommen und Ausbildungsvergütung ausgleicht. Neben Schulabgängern werden auch gezielt Quereinsteiger, die sich im Pflegeberuf weiterqualifizieren möchten, angesprochen.

 

Annette Mayer ist 54 Jahre alt und hat bereits zehn Jahre Berufserfahrung als Pflegehilfskraft. Sie macht derzeit eine Ausbildung und wird nächstes Jahr ihre Prüfung als examinierte Pflegefachkraft ablegen. Ihre Kollegin Nadja Friebe war Lehrerin in Brasilien und hat jetzt mit 45 Jahren im Kursana Domizil ihre Ausbildung begonnen. Beide drücken derzeit mit der 24-jährigen Birgit Berenz, die nach ihrem Mutterschaftsurlaub im zweiten Lehrjahr ist, die Schulbank. Kursana unterstützt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei ihrer beruflichen Entwicklung durch Spezialisierung auf vielen Feldern wie etwa als Palliativfachkraft, als gerontopsychiatrische Fachkraft oder als Praxisbegleiter.

 

Die drei Auszubildenden weisen auf einen wichtigen Aspekt hin, warum sie sich für diesen Beruf entschieden haben. „Die Dankbarkeit, die Anerkennung, die man für den Einsatz in der Pflege von den Menschen bekommt, gibt es nirgendwo sonst“, sagt Birgit Berenz. „Die Menschen nehmen mich in den Arm und freuen sich, wenn ich aus dem Urlaub zurückkomme, so als gehöre ich zur Familie“, so Annette Mayer.

 

Beide sprechen von einer tiefen Zufriedenheit, die sie in diesem Beruf spüren. Die Auszubildenden stört hingegen, dass die Altenpflege in der öffentlichen Wahrnehmung an den Rand gedrängt werde. Unbeachtet von vielen bliebe auch der Erfolg in der Pflege und Heilung, der das Leben alter Menschen oft wieder lebenswerter mache. „Das wird viel zu selten gewürdigt“, findet Annette Mayer.

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