Der ehrenamtliche Pilot Rainer Jakobi kutschiert Bewohnerinnen und Bewohner des Kursana Domizils mit einer Rikscha durch Gütersloh. Quelle: Kursana-Pressefotos

 
27.04.2023

Ehrenamtliche Piloten treten für Senioren in die Pedale

In der Senioreneinrichtung Kursana Domizil stehen regelmäßig Rikscha-Fahrten des Vereins "Gütersloh tatkräftig" auf dem Programm.

Eine kleine "Spritztour" durch den Stadtpark oder durch die Innenstadt - oder einfach nur mal "kurz um den Pudding", wie es einer der ehrenamtlichen Piloten des Vereins "Gütersloh tatkräftig" formuliert. "Radeln ohne Alter": So nennt sich die Aktion, wenn die Ehrenamtlichen des Vereins für Seniorinnen und Senioren aus Altenpflege- und Betreuungseinrichtungen Rikscha-Fahrten anbieten. Auch im Kursana Domizil Gütersloh genießen es die Bewohnerinnen und Bewohner immer wieder, wenn die Piloten für sie in die Pedale treten. Warm eingepackt in gemütliche Wolldecken lassen sich die älteren Damen und Herren dann kurz durch die Gegend kutschieren und genießen es, sich leichten Fahrtwind um die Ohren wehen zu lassen.

"Die Bewohner lieben es", sagt Kursana-Mitarbeiterin Anja Pohl, die Leiterin der Sozialen Betreuung. Im Zwei-Wochen-Rhythmus komme jeweils mittwochs ein ehrenamtlicher Pilot des Vereins mit einer Fahrrad-Rickscha zum Domizil am Tiefenweg. "Dann drehen sie zwei und auch manchmal drei Runden mit jeweils zwei Fahrgästen", berichtet Pohl.

Sie beschreibt den großen Nutzen der Fahrt für die älteren Menschen aus Senioreneinrichtungen. "Die Bewohner kommen auch mal raus, sehen was anderes." Vor allem trage die Aktion auch noch aus einem anderen Grund zur Steigerung der Lebensqualität und des Wohlbefindens bei. "Die Senioren erleben auch einmal wieder das Gefühl des Fahrradfahrens. Auch dementiell veränderte Bewohner haben total Spaß daran. Es ist aufregend", sagt Pohl. Demnach nutzen aus Gründen wie diesen zahlreiche Seniorenheime in Gütersloh das kostenlose Angebot.

Im Kursana Domizil wird für die Rikscha-Fahrten auch mächtig die Werbetrommel gerührt. "Wir machen immer schön Werbung im Haus. Alle Bewohnerinnen und Bewohner können sich anmelden", berichtet die Kursana-Mitarbeiterin Pohl. Das Betreuungsteam plane dann die angemeldeten Fahrgäste für verschiedene Touren ein. "Wir  machen quasi einen Fahrplan und helfen dann auch beim Ein- und Ausstieg", erzählt Pohl. Besonderer Zusatzservice: "Warm eingepackt unter einer Decke macht auch der Fahrtwind nichts aus", sagt die Leiterin der Sozialen Betreuung.

Die Seniorinnen und Senioren proftieren aber auch von ortsspezifischen Kenntnissen mancher Piloten: Rainer Jakobi kennt beispielsweise Gütersloh in- und auswendig, kann also wie ein Gästeführer viel über die Stadt erzählen.

"Gestern ging es zum Beispiel mit einem Bewohner-Ehepaar durch den botanischen Garten zur Wasserfontäne", berichtet Kursana-Mitarbeiterin Pohl. Zwei andere Bewohnern seien zum Denkmal "Güths Mariechen" gefahren. Das Denkmal am Kolbeplatz erinnere an diese typisch westfälische Marktfrau. "Sie lebte von 1874 bis 1952, war ein Gütersloher Original. Sie war für ihren humorvollen und selbstbewussten Umgang mit ihren Mitmenschen bekannt", weiß Pohl. 

Die Leiterin der Sozialen Betreuung bezeichnet die Rikscha-Fahrten als "Gewinn für das Kursana Domzil und die Bewohner". Die Senioren seien auch sehr dankbar und "möchten sich immer direkt nach Ankunft wieder für die nächste Fahrt anmelden".

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